Machtstreit zwischen YNK und PDK in Südkurdistan
Der Machtstreit zwischen den beiden südkurdischen Parteien YNK und PDK hält weiter an.
Der Machtstreit zwischen den beiden südkurdischen Parteien YNK und PDK hält weiter an.
Nach der Nominierung von Barham Salih zum Präsidentschaftskandidaten des Irak durch die Patriotische Union Kurdistans (YNK) ist der Konflikt mit der Demokratischen Partei Kurdistans (PDK) erneut aufgeflammt.
Die beiden Parteien hatten sich nach den irakischen Parlamentswahlen am 12. Mai auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt und eine Abordnung für die Gespräche mit Bagdad benannt. Jetzt hat jedoch die PDK der Nominierung von Barham Salih durch die YNK widersprochen und der amtierende Ministerpräsident der autonomen Region Südkurdistan, Neçirvan Barzanî, ist ohne Rücksprache mit der gemeinsamen Abordnung allein nach Bagdad gereist.
Die YNK kritisierte diesen Schritt als Verletzung des getroffenen Abkommens.
Die Ämteraufteilung im Irak
Seit 2005 wird das Amt des Ministerpräsidenten von einem Schiiten, das des Parlamentspräsidenten von einem Sunniten und das des Staatspräsidenten von einem Kurden besetzt. Die südkurdischen Parteien PDK und YNK haben unter sich eine Aufgabenverteilung ausgemacht. Demnach wird die Präsidentschaft der Autonomieregion Kurdistan der PDK überlassen und die YNK stellt den irakischen Präsidenten. Mit dem Ablauf der Amtszeit von Mesut Barzanî ist jedoch gleichzeitig das Amt der Regionalpräsidentschaft abgeschafft worden, weshalb die PDK jetzt auch Ansprüche auf die irakische Präsidentschaft erhebt.