Keine Hilfe für Erdbebenopfer in Wan

Seit dem Erdbeben im türkisch-iranischen Grenzgebiet sind neun Tage vergangen. Die betroffenen Dörfer in der nordkurdischen Provinz Wan bekommen immer noch keine ausreichende Unterstützung.

Vor einer Woche hat ein Beben der Stärke 5,9 das Grenzgebiet zwischen der Türkei und dem Iran erschüttert. Die größte Zerstörung entstand auf türkischem Staatsgebiet im Wohnviertel Elbis (Özpinar, Kreis Elbak/Başkale) in Wan. Zehn Menschen, darunter ein Vater mit vier Kindern, kamen ums Leben. Ein Wohnviertel wurde fast vollständig zerstört. Nach HDP-Angaben sind 630 Wohnhäuser eingestürzt, Hunderte weitere sind nicht mehr bewohnbar. Dennoch müssen die Menschen bei Minusgraden in Zelten ausharren.

Eine von Kommunalverwaltungen der HDP bereitgestellte Hilfslieferung an die betroffenen Dörfer in Elbak wurde von den Sicherheitskräften gestoppt. Die AKP-Regierung behauptet zwar, den Erdbebenopfer beizustehen, aber vor Ort ist davon nichts zu sehen. Die Dorfbewohner fordern sofortige Hilfe und beschweren sich, dass nur Sommerzelte verteilt worden sind, die dem Bedarf nicht gerecht werden. Einmal am Tag wird Essen ausgegeben, berichtet der Dorfbewohner Fatih Acar. Seine Frau und seine Kinder haben das Dorf verlassen und sind in Wan untergekommen.

Nach Angaben der HDP-Abgeordneten Muazzez Orhan sind alle Hilfslieferungen aufgehalten worden.