Über der nordkurdischen Kreisstadt Qilaban (tr. Uludere) finden intensive Luftbewegungen der türkischen Armee statt. Neben Aufklärungsdrohnen, die die Region seit dem frühen Morgen nahezu ununterbrochen überfliegen, kreisen auch Kampfhubschrauber am Himmel über Qilaban. Bei der lokalen Bevölkerung lösen diese Luftaktivitäten Beunruhigung aus. Auch Dörfer im Umland der Region werden von den Maschinen überflogen.

Die Kreisstadt Qilaban in der Provinz Şirnex (Şırnak) liegt im Dreiländereck mit Irak und Syrien und grenzt im Süden an die Medya-Verteidigungsgebiete. Der überwiegende Teil der Grenzgebiete dort besteht aus gebirgigen Regionen, die schwer zugänglich sind. Die türkische Armee betreibt eine Reihe wichtiger logistischer Ausgangsbasen in Qilaban, da sich direkt gegenüber die Guerillagebiete Zap und Metîna befinden.

Dort dauert der Guerillawiderstand gegen die seit Mitte April laufende Invasion der Türkei in Südkurdistan unvermindert an. Erst am Samstag waren bei Aktionen der PKK-Guerilla mindestens zwölf Soldaten der türkischen NATO-Armee getötet worden. Weitere drei Militärs wurden verletzt, außerdem wurde ein Kampfhubschrauber unter Beschuss gesetzt. Die Bilanz über das heutige Kriegsgeschehen in der Region wird für Montag erwartet.