Jugendlicher bei Minenexplosion in Mêrdîn verletzt

In Qoser in der nordkurdischen Provinz Mêrdîn ist ein 14-Jähriger bei der Explosion einer Mine schwer verletzt worden.

Im nordkurdischen Kreis Qoser (Kızıltepe, Provinz Mêrdîn/Mardin) ist ein Minderjähriger bei einer Minenexplosion schwer verletzt worden. Der 14-jährige Ali S. hatte am Dienstagmorgen im Umland des Dorfes Arade (Akdoğan) eine Tierherde zur Weide geführt, als sich die Detonation ereignete. Der Junge wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen zunächst in das staatliche Krankenhaus in Qoser eingeliefert. Da sein Zustand äußerst kritisch ist, wurde er mittlerweile in das Universitätsklinikum in Dîlok (Antep) verlegt.

Warnschild von Minenfeld nicht gesehen

Faruk S., ein Bruder des verletzten Kindes, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Mezopotamya Ajansı (MA), dass der Junge die Tiere versehentlich auf ein von der türkischen Armee angelegtes Minenfeld geführt hat. Dort soll er eine offen herumliegende Mine gefunden und schließlich aufgeboben haben. In dem Moment sei es zur Explosion gekommen. Ob dem Jungen entsprechende Warnschilder nicht aufgefallen sind oder gar keine existieren, ist unklar.

In Nordkurdistan schlummern noch rund eine Million Minen – gut 100.000 davon im ländlichen Hinterland. Bis 2014 hätte die Türkei die tödlichen Sprengsätze räumen müssen. Das sieht die Ottawa-Konvention über das Verbot von Antipersonenminen vor, zu der sich die Türkei 2003 mit ihrer Unterschrift verpflichtete. Dieses Ziel wurde von Ankara jedoch nicht erreicht, weshalb die Regierung eine Fristverlängerung bis 2022 für die Minenräumung zugesprochen bekam.