Jugendliche aus Şengal besuchen Qendîl

Jugendliche aus Şengal haben die Aktion der „lebenden Schutzschilde“ in den Qendîl-Bergen besucht, mit der seit einigen Wochen gegen die Angriffe der türkischen Armee protestiert wird.

Vor über drei Wochen sind Mitglieder der kurdischen Jugendbewegung aus Südkurdistan in die vom türkischen Staat bedrohten Qendîl-Berge gezogen, um als lebende Schutzschilde gegen die türkischen Besatzungsabsichten zu protestieren. Immer neue Gruppen treffen in der Region ein, um die Aktion zu unterstützen.

Gestern besuchten Jugendliche aus Şengal die Aktivist*innen. Sîrwan Raperîn von der kurdischen Jugendbewegung hielt zu ihrer Begrüßung eine Ansprache, in der er auf den Angriff des sogenannten Islamischen Staat (IS) auf Şengal im Jahr 2014 einging: „Ihr habt selbst erlebt, was es bedeutet, vom türkischen Staat und seinen Milizen angegriffen zu werden. Daher kann niemand besser als ihr verstehen, warum wir uns als lebende Schutzschilde hier in den Qendîl-Bergen befinden.“

Im Namen der ezidischen Jugend erinnerte Gerzan Azer im Anschluss daran, dass bei dem Genozid am 3. August 2014 am ezidischen Volk Hunderte Guerillakämpfer*innen nach Şengal gegangen waren, um die Eziden zu beschützen. „Wir wissen, dass wir der Guerilla etwas schuldig sind, deshalb sind wir hier“, erklärte er. Azer rief außerdem alle ezidischen Jugendlichen, insbesondere diejenigen, die in Flüchtlingslagern leben, dazu auf, angesichts der Besatzungsdrohungen des türkischen Staates nach Qendîl zu kommen.