IS-Aktivitäten in Mexmûr
Die wachsende Aktivität der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ in der Umgebung der Mexmûr-Region ruft in der Bevölkerung große Sorgen hervor. Auf dem Berg Qereçox im Irak befinden sich mindestens 300 IS-Dschihadisten.
Die wachsende Aktivität der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ in der Umgebung der Mexmûr-Region ruft in der Bevölkerung große Sorgen hervor. Auf dem Berg Qereçox im Irak befinden sich mindestens 300 IS-Dschihadisten.
Nach dem Sieg über den sogenannten „Islamischen Staat“ (IS) in Nord- und Ostsyrien nimmt die Aktivität der Dschihadistenmiliz im Irak zu. Die Bevölkerung der Regionen Kerkûk, Mexmûr, Mosul, Xaneqîn, Ambar und Diyala fühlt sich durch diese gesteigerte IS-Aktivität bedroht.
Die in Südkurdistan ansässige Nachrichtenagentur RojNews hat mit Menschen aus der Gegend um die Stadt Mexmûr gesprochen. Einer der Bewohner erklärt: „Die IS-Banden zünden die Weizen- und Gerstenfelder der Menschen in der Region an. Diese Leute laufen hier ganz offen herum. In der Region befindet sich die irakische Armee, die eigentlich für die Sicherheit hier verantwortlich ist.“
Ein weiterer Bewohner von Mexmûr, der namentlich nicht genannt werden möchte, sagt: „Wir leben hier in Mexmûr. Unsere Situation ist sehr schlecht. Wir können uns in der Stadt nicht frei bewegen. Die IS-Banden setzen unsere Felder in Brand. Wir wollen, dass die Peschmerga zurückkommen. Das irakische Militär ist nicht organisiert. Als die Peschmerga da waren, gab es kein Problem. Der IS steht zehn Kilometer vor Mexmûr. Die Bandenmitglieder kommen und gehen wie sie wollen. Niemand fragt sie irgendetwas. In Girede Şîn, Mela Xanî, Girgiraw und Kurtan Diru gibt es sehr viele von ihnen. Auf dem Berg Qereçox sind nochmal genauso viele.“
Nasir Latif aus Mexmûr sagt: „Die Präsenz des IS auf dem Qereçox stellt für unsere Dörfer eine Bedrohung dar.“ Der Berg Qereçox liegt direkt hinter dem Flüchtlingscamp Mexmûr. In dem Lager leben Tausende Menschen, die in den 1990er Jahren aufgrund der Repression des türkischen Staates gezwungen waren, ihre Dörfer in Nordkurdistan zu verlassen. Nach langen Fluchtwegen und Aufenthalten in verschiedenen Camps wurde 1998 das Camp Mexmûr gegründet.
Über das Erstarken des IS konnte auch mit Reşad Gelali vom Mexmûr-Komitee der YNK (Patriotische Union Kurdistans) gesprochen werden. Gelali gibt an, dass sich die Terrormiliz seit mehr als einem Jahr auf dem Berg Qereçox organisiert und seine Mitglieder ausbildet. „Es sind mehr als dreihundert von ihnen, die über viele Waffen verfügen. Die IS-Leute können diese Waffen jederzeit in der Region einsetzen. Auf dem Qereçox gibt es keine Wasserquellen. Wie können dort dreihundert IS-Dschihadisten leben?“ fragt Gelali.