Iranische Sicherheitskräfte töten 16-jährigen Kolber

Die extralegalen Hinrichtungen an kurdischen Lastenträgern im Grenzhandel durch iranische Regimekräfte gehen weiter. Erneut wurde ein 16-jähriger Kolber ermordet.

Gestern wurde in der Nähe der ostkurdischen Stadt Banê (Baneh) ein 16-jähriger kurdischer Lastenträger im Grenzhandel, sogenannte Kolber, von Kräften des iranischen Regimes getötet. Hemin Salihpoor stammte aus dem Dorf Alut im Landkreis Banê etwa 21 Kilometer von der irakischen Grenze.

Erst am 14. Juni wurde zuletzt ein Kolber von iranischen Sicherheitskräften umgebracht.

Der Begriff Kolber oder „Kolbar“ setzt sich aus den kurdischen Begriffen kol (Rücken) und bar (Last) zusammen. Die Kolber leben davon, Lasten über die gefährlichen Grenzen in Kurdistan zu bringen. Dabei handelt es sich vor allem um Zigaretten, Handys, Decken, Haushaltswaren, Tee und selten auch Alkohol. Sie benutzen diese gefährlichen Wege, um über den Handel zwischen Süd- und Ostkurdistan ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Kolber, die ihr Leben für diese Arbeit aufs Spiel setzen, erhalten nur einen minimalen Tagelohn. Immer wieder werden Kolber zum Ziel extralegaler Hinrichtungen durch das iranische Regime.

Der stellvertretende iranische Innenminister Hossein Zolfaghari hatte Ende vergangenen Jahres Kolber und Grenzhändler als gleichwertig mit Terroristen bezeichnet und ihre Tötung gerechtfertigt.