Kolber bei Angriff durch iranische Sicherheitskräfte getötet
Iranische Sicherheitskräfte haben einen Lastenträger beim Überqueren der Grenze von Ost- nach Südkurdistan erschossen.
Iranische Sicherheitskräfte haben einen Lastenträger beim Überqueren der Grenze von Ost- nach Südkurdistan erschossen.
Bei einem Angriff iranischer Sicherheitskräfte auf kurdische Lastenträger (Kolber) im ostkurdischen Landkreis Banê wurde ein Kolber getötet, drei weitere wurden verletzt. Der Angriff auf die Lastenträger erfolgte beim Dorf Zenê in der Nähe der iranischen Grenze zwischen Ost- und Südkurdistan. Bei dem Getöteten handelt es sich um den 28-jährigen Mihemed Hisên Zade, Vater zweier Kinder.
Der Begriff Kolber oder „Kolbar“ setzt sich aus den kurdischen Begriffen kol (Rücken) und bar (Last) zusammen. Die Kolber leben davon, Lasten über die gefährlichen Grenzen in Kurdistan zu bringen. Dabei handelt es sich vor allem um Zigaretten, Handys, Decken, Haushaltswaren, Tee und selten auch Alkohol. Sie benutzen diese gefährlichen Wege, um über den Handel zwischen Süd- und Ostkurdistan ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Waren werden in Handelszentren wie Teheran zu sehr hohen Preisen verkauft. Die Kolber, die ihr Leben für diese Arbeit aufs Spiel setzen, erhalten nur einen minimalen Tagelohn. Immer wieder werden Kolber zum Ziel extralegaler Hinrichtungen durch das iranische Regime.
Der stellvertretende iranische Innenminister Hossein Zolfaghari hatte Ende vergangenen Jahres Kolber und Grenzhändler (Kesibkar) als gleichwertig mit Terroristen bezeichnet und ihre Tötung gerechtfertigt.