Iran siedelt Erdbebenopfer auf Minenfeld an

In der ostkurdischen Stadt Serpêl Zehaw wurden die Opfer des verheerenden Erdbebens vom 12. November in einer verminten Zone angesiedelt.

Rojhilat/Ostkurdistan – Der Menschenrechtsorganisation in Ostkurdistan zufolge sollen in Serpêl Zehaw Opfer der Erdbebenkatastrophe vom 12. November in Notunterkünften untergebracht worden sein, auf dessen Gebiet noch Minen liegen. Während des Ersten Golfkrieges zwischen dem Iran und Irak (1980–1988) wurde dieses Gebiet vermint.

Trotz der Erklärung der iranischen Regierung, das Gebiet sei Minenfrei, kommt es fast täglich zu Verletzungen von Zivilist*innen durch Explosionen von Sprengkörpern. Mehrere Kinder im Zeltlager sollen Berichten zufolge beim Spielen durch die Detonation von Panzerabwehrminen verletzt worden sein.

Infolge der Proteste versucht die iranische Regierung nun, die Erdbebenopfer aus dem Zeltlager in dem verminten Gebiet an einen anderen Ort umzusiedeln.

Am 12. November forderte ein Erdbeben der Stärke 7,3 im Osten (Rojhilat) und Süden (Başûr) von Kurdistan 437 Todesopfer und 9.400 Verletzte. In der Stadt Serpêl Zehew in der Provinz Kirmanşan zerstörte das Beben fast alle Wohngebäude. Mehrere tausend Menschen wurden obdachlos.