Hungerstreikende in Amed geben nicht auf

Der Hungerstreik in der HDP-Zentrale in Amed ist bisher drei Mal von der Polizei überfallen worden, es kam zu Festnahmen und Verhaftungen. Heute sind 150 Menschen zur Unterstützung der Hungerstreikenden eingetroffen.

Seit Beginn des unbefristeten Hungerstreiks im Gebäude der Demokratischen Partei der Völker (HDP) in Amed am 3. März ist die Polizei drei Mal angerückt, um die Aktion durch Festnahmen gewaltsam zu beenden. Bisher sind vier HDP-Mitglieder wegen ihrer Beteiligung am Hungerstreik verhaftet worden, drei befinden sich noch in Polizeigewahrsam.

Der Hungerstreik wird unterdessen fortgesetzt. Unter den Aktivistinnen und Aktivisten sind auch die HDP-Abgeordneten Dersim Dağ, Tayip Temel und Murat Sarısaç. Heute sind 150 Menschen zur Unterstützung in der Parteizentrale eingetroffen.

Im Namen der Hungerstreikenden gab Murat Sarısaç eine Erklärung ab, in der er an die Anfal-Operation des Saddam-Regimes vor 31 Jahren erinnerte, bei dem in Helebce (Halabdscha) 5000 Menschen durch Giftgas ermordet wurden. „Damals ist ein faschistisches Regime davon ausgegangen, dass es das kurdische Volk über Massaker und eine Assimilierungspolitik auslöschen kann“, erklärte der HDP-Abgeordnete. „Es ist ein sehr hoher Preis gezahlt worden, aber 31 Jahre später sehen wir, dass es dieses Volk immer noch gibt und stattdessen das Regime vernichtet wurde.“