Die Türkei steigert ihre Angriffe gegen die Medya-Verteidigungsgebiete. Darauf weist das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) in einer am Sonntag herausgegebenen Übersicht zum Kriegsgeschehen in den Guerillagebieten des südlichen Kurdistans hin. Während Artillerieangriffe zum Alltag gehören, äußert sich der Krieg immer häufiger durch den Einsatz von türkischen Kampfflugzeugen, die im von den USA kontrollierten Luftraum der Kurdistan-Region des Iraks unbehelligt unterwegs sind.
Mindestens neunzehn Angriffe flog die türkische Luftwaffe nach HPG-Angaben allein am Freitag und Samstag. Die Attacken richteten sich demnach gegen Deşta Kafya in Gare, Girê Şehid Piling und Girê Amêdî in Metîna sowie Girê Bahar und Girê Cûdî im Zap. Weitere 24 Bombardierungen wurden von der türkischen Armee im Zeitraum zwischen dem 18. und 20. Mai mit Panzerhaubitzen, Artilleriegeschützen und anderen schweren Waffen verübt.
Hierbei waren die Ziele neben dem Widerstandsmassiv Girê Şehid Piling die Hügel Girê Şehîd Heqî und Girê Şehîd Kamuran in Xakurke, das Umland des Lolan-Gewässers sowie ebenfalls Girê Cûdî und Girê Bahar und darüber hinaus Çemço und Sîda im Zap. In Sîda und dem nahegelegenen Girê FM versuchen Besatzungstruppen, Guerillastellungen mit Baumaschinen einzureißen.
Feindkontakt am Kurojahro
Am Kurojahro, der ebenfalls im Zap liegt, hat es am Sonnabend einen Feindkontakt zwischen der Guerilla und türkischen Truppen gegeben. Der Auseinandersetzung ging ein Angriff voraus, gegen den sich die Kämpferinnen und Kämpfer verteidigten.
Angriffe trotz einseitiger Feuerpause
Die Angriffe der Türkei gegen die Guerilla erfolgen trotz einer von kurdischer Seite ausgerufenen Waffenruhe, die drei Tage nach der Erdbebenkatastrophe im Februar in der türkisch-syrischen Grenzregion verkündet und Ende März anlässlich der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am Sonntag vor einer Woche verlängert worden war. Die Guerilla der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), zu der neben den HPG auch die Verbände Freier Frauen (YJA Star) gehören, setzt den Aufruf zur Einstellung der Kampfhandlungen weiterhin um und befindet sich mindestens bis zum Abschluss der Stichwahl in Verteidigungsposition.