HPG veröffentlichten Namen von Metîna-Gefallenen

Die Guerillakämpfer Qehreman Gewda und Raqîp Tatwan sind am 28. Mai im Widerstand gegen die türkische Invasion in der südkurdischen Region Metîna ums Leben gekommen.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von zwei Gefallenen veröffentlicht. Qehreman Gewda und Raqîp Tatwan sind am 28. Mai im Widerstand gegen die türkische Invasion in der südkurdischen Region Metîna ums Leben gekommen. Die HPG würdigen die Gefallenen als beispielhafte apoistische Militante mit großem Mut und herausragenden Fähigkeiten im Leben und im Kampf. „Wir geben unser Wort, dass wir das Andenken an unsere wertvollen Weggefährten lebendig halten und ihre Träume verwirklichen werden“, heißt es in dem Nachruf.

                                  

Codename: Qehreman Gewda
Vor- und Nachname: Özgür Aşkan
Geburtsort: Colemêrg
Namen von Mutter und Vater: Zarife – Halit
Todestag und -ort: 28. Mai 2022 / Metîna

 

Codename: Raqîp Tatwan
Vor- und Nachname: Bekir Yılmaz
Geburtsort: Bedlîs
Namen von Mutter und Vater: Muazzez – Asım
Todestag und -ort: 28. Mai 2022 / Metîna

 

Qehreman Gewda

 

Qehreman Gewda ist in Colemêrg geboren, wuchs jedoch in einer türkischen Großstadt auf. Er gehörte zum Stamm der Gewda, der für seine Nähe zur kurdischen Befreiungsbewegung bekannt ist. Seine Familie war patriotisch und musste Kurdistan in den 1990er Jahren verlassen, als der türkische Staat sie für seine paramilitärischen Dorfschützerverbände rekrutieren wollte und ihr Dorf niederbrannte. Später zog die Familie in die nordkurdische Kreisstadt Silopya. Qehreman erlebte die Unterdrückung seiner Familie und seines Volkes aus unmittelbarer Nähe und engagierte sich in der kurdischen Jugendbewegung. Da ihm diese Tätigkeit nicht ausreichte, schloss er sich 2013 der Guerilla an und erfüllte sich damit einen Kindheitstraum.

 

Nach HPG-Angaben war Qehremans Anfangszeit bei der Guerilla von großem Enthusiasmus und Wissbegierde geprägt. Er hielt sich drei Jahre in Gare auf und absolvierte nach einer Grundausbildung mehrere Fortbildungen in speziellen Kampftaktiken. 2016 kam er in die Zap-Region und ging ein Jahr später nach Metîna. Dort nahm er an erfolgreichen Aktionen gegen den Feind teil. Bei einer dieser Aktionen wurde er verwundet, kehrte jedoch nach seiner Genesung mit noch größerer Entschlossenheit zurück ins Kampfgebiet. Parallel zu seinem militärischen Kampf legte er großen Wert auf ideologische Bildung.

 

Nach einer Weiterbildung ging er als Kommandant einer Einheit 2021 erneut nach Metîna und trug maßgeblich zum Erfolg mehrerer Angriffe auf die türkischen Invasionstruppen bei. „Als junger Kommandant war er ständig in Bewegung und suchte nach Möglichkeiten, dem Feind effektive Schläge zu versetzen“, schreiben die HPG.

Raqip Tatwan

 

Raqip Tatwan ist in Bedlîs geboren und musste als Ergebnis der türkischen Entvölkerungspolitik als kleines Kind mit seiner Familie nach Izmir in die Westtürkei ziehen. Er wuchs in einem konservativen Umfeld auf und hegte bereits früh den Wunsch, mit der Guerilla für Freiheit zu kämpfen. 2007 ging er in die Berge und hielt sich zur Grundausbildung in Xakurke auf. Er entwickelte sich zu einem kompetenten Kämpfer und ging ins Zagros-Gebirge. In diesem schwierigen Gebiet nahm er in vorderster Reihe an diversen Aktionen teil, mit denen der türkischen Armee große Verluste zugefügt wurden.

 

2015 ging er nach Garzan in Nordkurdistan, wo er seine militante Persönlichkeit unter Beweis stellte. Danach hielt er sich in verschiedenen Gebieten auf und gab seine Erfahrungen an neue Kämpferinnen und Kämpfer weiter. Als die türkische Armee 2021 in Metîna einfiel, ging er in die Region und beteiligte sich bis zum Moment seines Todes am Widerstand.

Die HPG sprechen den Angehörigen der Gefallenen und dem patriotischen Volk Kurdistans ihr Mitgefühl aus.