Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Gel, HPG) hat die Namen und Identitätsangaben der drei Kämpfer veröffentlicht, die am 22. und 23. Juni bei Luftangriffen des türkischen Staates in den Medya-Verteidigungsgebieten ums Leben gekommen sind. Die Bombardierungen waren in Reaktion auf erfolgreiche Guerillaaktionen gegen eine Besatzungsoperation im Zap erfolgt, bei denen mindestens drei türkische Militärs getötet worden waren. Bei den Gefallenen handelt es sich um Zana Govend, Berxwedan Gabar und Zagros Serêkaniyê. Die HPG würdigen sie als „außergewöhnliche Wegbereiter“ und erklären: „Die Freiheitsguerilla Kurdistans, die das gesamte Gebiet um den Zap zu einer Bastion des Widerstands formte und der genozidären Politik des Kolonialstaats Türkei eine Niederlage nach der anderen erleiden lässt, hat erneut demonstriert, dass sie mit dem Anspruch handelt, die Existenz unseres Volkes zu verteidigen und ein freies Land zu schaffen, koste es, was es wolle. Wir sprechen dem patriotischen Volk Kurdistans unser Beileid aus, insbesondere den Familien unserer geschätzten Gefallenen, die mit ihrem selbstlosen und einzigartigen Wirken in diesem historischen Widerstand Pionierleistung vollbracht haben.“
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Codename: Zana Govend
Vor- und Nachname: Zafer Akgün
Geburtsort: Mêrdîn
Namen von Mutter und Vater: Behiye – Mehmet
Todestag und -ort: 23. Juni 2023 / Zap
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Codename: Berxwedan Gabar
Vor- und Nachname: Salih Dayan
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Mevlüde – Hüseyin
Todestag und -ort: 23. Juni 2023 / Zap
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Codename: Zagros Serêkaniyê
Vor- und Nachname: Cîhad Xalid Huseyîn
Geburtsort: Serêkaniyê
Namen von Mutter und Vater: Tayha – Xalid
Todestag und -ort: 22. Juni 2023 / Zap
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Zana Govend
Zana Govend wurde in Nisêbîn (tr. Nusaybin) in der nordkurdischen Provinz Mêrdîn geboren. Seine dem kurdischen Freiheitskampf verbundene Familie stammt ursprünglich aus Kerboran (Dargeçit). Die PKK lernte er bereits als Kind kennen, politisiert wurde er im Jugendalter durch die völkerrechtswidrige Verschleppung Abdullah Öcalans 1999 aus Kenia in die Türkei. Daraufhin engagierte er sich aktiv in der kurdischen Jugendbewegung. 2010 ging er in die Berge.
Seine Grundausbildung bei der Guerilla absolvierte Zana Govend in Metîna, wo er sich die nächsten Jahre am bewaffneten Widerstand beteiligte. Weitere Stationen waren unter anderem das zentrale Hauptquartier der HPG und später die Fronten im Kampf gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS), wo er ebenfalls mehrere Jahre im Einsatz war. Seit seiner Rückkehr in die Berge war er Teil des Widerstands an der Zap-Front gegen die Invasion der Türkei.
Berxwedan Gabar
Berxwedan Gabar wurde in Şirnex (Şırnak) geboren. Er wuchs in einem patriotischen Umfeld auf, das geprägt wurde von der jahrhundertealten Widerstandstradition der Botan-Region. Dem bewaffneten Kampf schloss er sich 2015 in Rojava an, als der Krieg gegen den IS am intensivsten war. Später ging er nach Şengal. Das ezidische Hauptsiedlungsgebiet in Südkurdistan war im August 2014 vom IS überrannt worden, die Miliz verübte einen Genozid und Feminizid an der Bevölkerung. Bis 2017 beteiligte sich Berxwedan Gabar an verschiedenen Befreiungsoffensiven in der Region, bis er wieder nach Rojava zurückkehrte. Hier war er sowohl gegen den IS als auch gegen den Angriffskrieg der Türkei 2018 in Efrîn im Einsatz. Im selben Jahr entschloss er sich, zur Guerilla zu gehen.
Die ersten zwei Jahre in den Bergen verbrachte Berxwedan Gabar die meiste Zeit an ideologischen und militärischen Akademien. Seit Beginn der großen Invasion 2021, die auch Metîna und Avaşîn umfasst, kämpfte er im Zap. Er beteiligte sich an den Tunnelkriegen und war Mitglied der mobilen Guerillaeinheiten, die mit ihrer effektiven Schlagkraft das Terrain in den Medya-Verteidigungsgebieten kontrollieren. Auch das schwere Kampfjahr 2022 verbrachte er an der Zap-Front.
Zagros Serêkaniyê
Zagros Serêkaniyê war Araber und wurde in Serêkaniyê (Ras al-Ain) geboren. Die kurdische Befreiungsbewegung lernte er mit dem Aufkommen der Rojava-Revolution kennen. Als diese durch dschihadistische Milizen bedroht wurde, schloss er sich den dortigen Verteidigungskräften an. Er kämpfte in Serêkaniyê gegen die Al-Nusra-Front, den syrischen Ableger des Terrornetzwerks Al-Qaida, und in Raqqa gegen den IS.
Im türkischen Angriffskrieg vom Herbst 2019, der zur Besatzung von Girê Spî sowie seiner Geburtsstadt führte, war er ebenfalls in den Reihen des Widerstands vertreten. Nach der Invasion beschloss er, zur PKK zu gehen. Bei der Guerilla in den Bergen war Zagros Serêkaniyê primär im Zap aktiv. Er war an nahezu allen Fronten im Einsatz, gehörte ebenfalls den beweglichen Guerillatrupps an und kämpfte im Tunnelkrieg.