HPG veröffentlichen Namen von Botan-Gefallenen

Die Guerillakämpfer Partîzan Herekol, Kemal Avesta und Çekdar Baxtiyar sind 2017 im Kampf gegen die türkische Armee in Botan gefallen.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von drei Gefallenen veröffentlicht. Partîzan Herekol, Kemal Avesta und Çekdar Baxtiyar sind 2017 im Kampf gegen die türkische Armee in der nordkurdischen Region Botan ums Leben gekommen.

                                 

Codename: Partîzan Herekol
Vor- und Nachname: Emre Ablak
Geburtsort: Mersin
Namen von Mutter und Vater: Rabia – Muhsin
Todestag und -ort: 1. Oktober 2017 / Besta

 

Codename: Kemal Avesta
Vor- und Nachname: Aydın Mamak
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Rahime – Emin
Todestag und -ort: 4. November 2017 / Cûdî

 

Codename: Çekdar Baxtiyar
Vor- und Nachname: Abdulmuttalip Tunç
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Erzan – Abdurrahman
Todestag und -ort: 25. Juli 2017 / Wan

 

Partîzan Herekol

Partîzan Herekol stammte aus Sêrt-Perwarî, kam jedoch in Mersin zur Welt, weil seine Familie Kurdistan im Zuge der staatlichen Vertreibungspolitik verlassen musste. Die Verbindung zu Kurdistan riss dennoch nicht ab und Partîzan wuchs mit der eigenen Kultur auf. Daher war ihm der kurdische Befreiungskampf niemals gleichgültig. Er lehnte die staatliche Politik der Assimilierung, Vernichtung und Verleugnung des kurdischen Volkes ab und suchte nach Mitteln und Wegen, aktiv dagegen zu kämpfen. 2012 ging er zur Guerilla und wurde mitten im Krieg ausgebildet. Er hielt sich zunächst in Xakurke auf und kämpfte 2013 und 2014 gegen islamistische Gruppierungen in Rojava. In dieser Zeit sammelte er große militärische Erfahrung, die er im Kampf gegen den türkischen Staat umsetzen wollte. Er wurde Teil der Guerillasonderheit Hêzên Taybet. Als Reaktion auf die Massaker des türkischen Staates in nordkurdischen Städten in den Jahren 2015 und 2016 ging er nach Botan, um Vergeltung zu üben.

Kemal Avesta

Kemal Avesta ist in Silopiya geboren und erlebte bereits als Kind die staatlichen Maßnahmen gegen das kurdische Volk mit. Der Guerillakampf war einer seiner Kindheitsträume, den er 2015 wahr machte. Er wollte die Gefallenen des Befreiungskampfes rächen und war tief beeindruckt von dem genossenschaftlichen Leben innerhalb der PKK. Nach HPG-Angaben war seine Entscheidung zum Guerillakampf zunächst vor allem emotional motiviert. Mit der Zeit entstand bei ihm ein politisches und ideologisches Bewusstsein. Er setzte sich mit den Ideen von Abdullah Öcalan auseinander und entwickelte sich mental weiter. Zuletzt kämpfte er im Cûdî-Gebirge.

Çekdar Baxtiyar

Çekdar Baxtiyar stammte aus Wan und war wie alle kurdischen Individuen vom Krieg des türkischen Staates gegen sein Volk betroffen. Seine Familie war patriotisch und er wuchs mit der kurdischen Widerstandskultur auf. Als junger Mensch wurde er Zeuge brutaler Angriffe auf die Bevölkerung und suchte nach Rache. Auf dieser Grundlage schloss er sich der Guerilla an und absolvierte erfolgreich die Grundausbildung. Innerhalb kurzer Zeit entwickelte er sich zu einem kompetenten Militanten und ging in Botan in die Praxis. Die HPG beschreiben ihn als fleißigen und bescheidenen Menschen, der in seinem Umfeld hohe Achtung genoss. Zuletzt kämpfte er stundenlang in einem Gefecht gegen die türkischen Armee und zeigte bis zur letzten Kugel großen Mut.

Die HPG sprechen den Angehörigen und dem kurdischen Volk ihr Beileid aus und erklären, dass der Kampf der Gefallenen weitergeht.