HPG veröffentlichen Kriegsbilanz für Oktober

Laut einer Bilanz der Kriegshandlungen in Kurdistan haben die YJA Star und HPG im Oktober 278 Angriffe auf die türkische Armee durchgeführt, 205 Soldaten wurden dabei getötet. Zwölf Guerillakämpfer:innen sind gefallen.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat eine Bilanz des Kriegsgeschehens in Kurdistan im Oktober veröffentlicht. Demnach haben Kämpfer:innen der Verbände freier Frauen (YJA Star) und HPG innerhalb des Vormonats 278 Aktionen gegen die türkische Armee durchgeführt, bei denen 205 Soldaten – darunter drei ranghohe Militärs – getötet und 38 weitere verletzt wurden. Zwölf Kämpfer:innen sind gefallen.

In ihrer Erklärung teilen die HPG mit: „Es steht außer Frage, dass die Politik der Republik Türkei, den türkischen Nationalstaat mit dem blutigen Erbe der auf Vernichtung der Völker, insbesondere der Kurdinnen und Kurden, angelegten Türkisierung zu gründen, in den letzten hundert Jahren keine Ergebnisse erzielt hat. Diejenigen, die die Lebensdauer des kurdischen Volkes, seines Widerstands und seiner Verteidigungskraft jeden Tag aufs Neue in Frage stellen, sind im neuen Jahrhundert mit der Realität eines rebellierenden Volkes und des Guerillakampfes auf allen Gebieten konfrontiert. Solange der türkische Staat die Existenz des kurdischen Volkes und sein Recht auf ein freies Leben nicht anerkennt und auf seiner genozidal motivierten Politik beharrt, wird dieser Kampf ununterbrochen weitergehen und Ergebnisse erbringen. Der Widerstand der Freiheitsguerilla Kurdistans im letzten Jahr und im Oktober ist ein konkreter Indikator dafür.

Der Oktober wurde geprägt als ein Monat, in dem unser Volk jeden Tag damit verbracht hat, überall gegen das internationale Komplott und das genozidäre und kolonialistische System anzukämpfen. Während der Widerstand unseres Volkes zur Beendigung der Isolationspolitik in allen Kerkern, zur Sicherung der physischen Freiheit unseres Vorsitzenden, gegen die feindliche Unterdrückung und Besatzungspläne und für den Aufbau eines freien Lebens auf der Grundlage der Strategie des revolutionären Volkskriegs von Tag zu Tag wächst, versucht die Freiheitsguerilla Kurdistans mit ihrem durch den apoistischen Opfergeist entwickelten selbstlosen Widerstand, ihren Teil zu diesem Kampf beizutragen.

Eingeleitet wurde der Kampf im Oktober mit der Aktion unserer Genossen Rojhat Zîlan und Erdal Şahin von der Brigade der Unsterblichen in Ankara. Die Aufopferungsaktion vom 1. Oktober erschütterte das kolonialistische und genozidale System in seinen Grundfesten und erteilte dem faschistischen Regime eine sehr bedeutsame Lektion. Der apoistische Opfergeist, den die Genossen Rojhat und Erdal mit ihrer professionellen Aktion an die Spitze trugen, verbreitete sich in Wellen über ganz Kurdistan und zeigte wichtige Ergebnisse. Die Freiheitsguerilla Kurdistans, die sich nach diesem hohen Geist, dem Mut, der Selbstlosigkeit, der Professionalität und dem Zeitgeist der Ära richtete, führte fast jeden Tag Dutzende von Aktionen durch und versetzte dem Feind von Serhed bis Amed und Mêrdîn, von Metîna bis Zap, Avaşîn und Xakurke schwere Schläge. In Bakur [Nordkurdistan] und in den Medya-Verteidigungsgebieten hat sie ein bedeutendes Niveau des Widerstands und der Kriegsführung bewiesen, indem sie Taktiken wie Infiltrationen, Offensivangriffe, Hinterhalte, Sabotagen und Sniper-Aktionen geschickt miteinander kombinierte. Diese Aktionen unserer Kräfte, die sich ununterbrochen und mit hoher Leistung entwickelten, durchkreuzten die Pläne der Besatzer und ließen den Feind ergebnislos. Der türkische Besatzungsstaat, das faschistische Regime und seine Spezialkriegsmedien versuchten ständig, die Wahrheit und die Ergebnisse des Krieges in Bakurê Kurdistanê und den Medya-Verteidigungsgebieten vor der Gesellschaft der Türkei und der gesamten öffentlichen Meinung zu verbergen. Die Realität des Krieges, der durch die großartige Aktion der Genossen Rojhat und Erdal auf die Tagesordnung der Türkei gebracht wurde, dauerte den ganzen Oktober über ununterbrochen an. Die täglichen Berichte und Szenen dieses Krieges sind unserer Bevölkerung und der gesamten Öffentlichkeit vorgelegt worden.“

Laut der Bilanz sind Rojhat Zîlan (Özkan Şahin), Erdal Şahin (Hasan Oğuz), İbrahim Tolhildan (Bilal Şahin), Nurhak Dêrik (Ramazan Temel), Jîndar Rûmet Meyaser (Berjîn Arşimet), Zagros Besta (Ahmed Çorto), Hüseyin Pîran (Cahit Aktay), Rûken Zîlan (Zeynep Sevim), Cudî Çekdar (Kıymet Özmen), Bedran Merdan (Nazım Hikmet Ülgen), Ciwan Amed (Onur Kamiloğlu) und Seyit Brûsk (Muhammed Gönyeli) im Oktober gefallen. Weiter weisen die HPG darauf hin, dass die türkischen Besatzungsbestrebungen in Südkurdistan unter dem Vorwand, die Guerilla zu bekämpfen, verstärkt wurden. Die am 7. Oktober in der Barzan-Region eingeleitete Invasion dauert demnach an. Die türkische Armee habe sich sowohl in höher als auch in tiefer gelegenen Gebieten verschanzt und demonstriere damit, dass sie alle strategischen Punkte Südkurdistans einnehmen will, betonen die HPG und kritisieren: „Obwohl es in Barzan keine ständige Guerillapräsenz gibt, zeigt die Tatsache, dass die PDK [Demokratische Partei Kurdistans] diese Besatzung nicht einmal auf ihre Tagesordnung gesetzt und auch nicht dagegen protestiert hat, deutlich ihre Kollaboration und den Grad der Kapitulation, dem sie sich unterworfen hat. Wie verschiedene Medien in Südkurdistan anhand konkreter Dokumente enthüllt haben, haben die PDK-Kräfte türkische Soldaten bei ihren Stellungen in Girê Amêdî und an der Metîna-Linie positioniert, logistische Unterstützung geleistet, Straßen gebaut, die feindlichen Soldaten verteidigt und dem Besatzungsplan des türkischen Staates gedient. Die Entwicklungen des letzten Monats haben gezeigt, dass die PDK zur Schutztruppe des türkischen Staates geworden ist. Sie verhält sich im Kontext der Invasion Südkurdistans als Befehlsempfänger der Besatzer.“

Angriffe der türkischen Armee

Die einzelnen Angriffe des türkischen Staates im Oktober in Kurdistan schlüsselt der Bericht wie folgt auf:

Luftangriffe mit Kampfflugzeugen: 201

Chemiewaffenangriffe: 39

Angriffe mit unkonventionellen Sprengvorrichtungen: 137

Angriffe mit Sprengstoff-Drohnen: 197

Aktionen der Guerilla

Insgesamt schlug die Guerilla im Oktober 278 Mal gegen türkische Besatzer zu. Zu den Details machen die HPG folgende Angaben:

Hinterhalte: 1

Infiltrationen: 1

Offensivangriffe: 1

Koordinierte Aktionen: 18

Sniper-Aktionen: 56

Feindkontakte: 83

Angriffe mit schweren Waffen: 112

Feindliche Verluste:

Zerstörtes Kriegsgerät

Transformator: 1

Funkortung: 2

Drohnen: 6

Stellungen: 10

Überwachungskameras: 13

Militärzelte: 17

Beschädigtes Rüstungsgut

Transporthubschrauber: 2

Gepanzerter Personentransporter Typs BMC Kirpi: 1

Baumaschinen: 3

Granatwerfer: 1

Stellungen: 55