HPG: Türkei setzt Phosphorbomben ein
Die HPG haben der türkischen Armee vorgeworfen, Phosphorbomben auf Guerillagebiete im südkurdischen Zap abgeworfen zu haben.
Die HPG haben der türkischen Armee vorgeworfen, Phosphorbomben auf Guerillagebiete im südkurdischen Zap abgeworfen zu haben.
Die Türkei hat nach Angaben der Volksverteidigungskräfte (HPG) die Kurdistan-Region Irak mit Phosphorbomben beschossen. Das meldete die Pressestelle der Guerillaorganisation am Montag in Behdînan. Das Ziel der am Sonntag erfolgten Angriffe waren demnach die Verteidigungsstellungen im Guerillagebiet Şikefta Birîndara. Laut den HPG sollen die Brandbomben eine Reaktion auf Widerstandsaktionen gegen die türkische Invasion im südlichen Teil Kurdistans sein. Ob Kämpferinnen und Kämpfer oder Zivilpersonen durch diese Angriffe zu Schaden gekommen sind, geht aus der Mitteilung nicht hervor.
Brandbomben mit Phosphor entzünden sich durch Kontakt mit Sauerstoff und richten verheerende Schäden an. Ihr Einsatz ist zwar verboten, die Türkei verwendet sie dennoch – wie etwa nachweislich im nordsyrischen Serêkaniyê (ar. Ras al-Ain) im Oktober 2019. Wie die HPG zu dem mutmaßlichen Einsatz im Zap erklären, sind die Phosphorangriffe mit Sprengstoffattacken kombiniert worden. Etwa zeitgleich wurden auch die Hügel Cûdî, Şehîd Pîrdoğan, FM und Hekarî angegriffen. Mindestens zwanzig Einschläge konnten die HPG in den Mittagsstunden erfassen. Der Rauch des dabei eingesetzten Kampfstoffes war demnach grau gefärbt und hatte einen Geruch nach Waschmittel.
Vor den gestrigen Angriffen im Zap ging die Guerilla gleich mehrfach erfolgreich gegen die Besatzungstruppen in Südkurdistan vor. In Şikefta Birîndara wurde ein Soldat durch eine Sniper-Aktion getötet, am Girê Şehîd Axîn in der Xakurke-Region schlugen die Verbände freier Frauen (YJA Star) mit schweren Waffen zu. Dabei konnte eine Militärstellung vollständig zerstört werden, der Tod von zwei Besatzern wurde festgestellt. Ein weiterer Soldat wurde am nahegelegenen Girê Şehîd Şahan gezielt erschossen.
In Metîna gingen ebenfalls Sniper-Einheiten der Guerilla gegen feindliche Truppen vor. Dort wurde zunächst ein Soldat auf dem Gelände der türkischen Militärbasis in Kanî Masî tödlich getroffen. Ein zweiter Militär kam am Girê Cûdî durch einen gezielten Schuss aus einem Scharfschützengewehr ums Leben. Am Montagfrüh wurden zwei Soldaten in Girê Amêdî und Girê FM von Snipern getötet.
Die HPG weisen darüber hinaus darauf hin, dass die türkische Luftwaffe am Sonntag mindestens neun Angriffswellen gegen Gebiete in Zap und Gare geflogen ist. Diese Bombardierungen wurden durch schweren Artilleriebeschuss durch Außenposten auf der türkischen Seite der Grenze unterstützt.