Der Guerillakämpfer Botan Malazgirt ist am 18. November bei einem türkischen Luftangriff in der südkurdischen Region Gare ums Leben gekommen. Wie das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mitteilt, ist der Angriff aufgrund einer Denunziation erfolgt: „Es hat sich bestätigt, dass dieser niederträchtige Angriff als Ergebnis einer Anzeige und Agententätigkeit durchgeführt worden ist. Unser Weggefährte Botan hat sich opferbereit im Freiheitskampf Kurdistan eingesetzt. Er hat in vielen Bereichen gearbeitet und war ein führender Militanter der Apocu. Anders als in den türkischen Spezialkriegsmedien dargestellt, war er jedoch nicht der Verantwortliche für die Außenbeziehungen unserer Partei.“

„Heval Botan hat eine Weile in den Regionen Zap und Heftanîn verbracht und in dieser Zeit die Grundsätze des Guerillakampfes gelernt und erfolgreich in die Praxis umgesetzt“, teilen die HPG mit. Gleichzeitig habe er die genossenschaftlichen Prinzipien der PKK verinnerlicht und sich immer darum bemüht, Abdullah Öcalan und den Gefallenen gerecht zu werden. „Auch auf militärischem Gebiet hat er sich weiterentwickelt und in jeder Hinsicht auf den Kampf gegen den Kolonialismus vorbereitet. Als die IS-Banden 2015 Rojava angriffen, eilte er unserem Volk zur Hilfe und nahm an mehreren revolutionären Offensiven teil. Er hat großen Einsatz gezeigt, um die Menschheit vor dem IS-Faschismus zu retten. Obwohl er im Kampf mehrmals verletzt wurde, hat er nichts von seiner Kampfentschlossenheit verloren. Im Gegenteil, sein Hass auf den Feind wurde noch größer und er war fest von der Notwendigkeit überzeugt, den türkischen Kolonialismus zu besiegen“, so die HPG.

Um sich im Guerillakampf zu professionalisieren und in die Philosophie Abdullah Öcalans zu vertiefen, nahm er an Fortbildungen teil, aus denen er als Kommandant der modernen Guerilla hervorging. Die HPG erklären: „Mit seiner ideologischen und militärischen Kompetenz und seiner natürlichen Persönlichkeit im Alltagsleben wurde er zu einem Vorbild für seine Genossinnen und Genossen. Er beteiligte sich in führender Position an allen Arbeiten und war damit ein konkretes Beispiel für die Erfordernisse der neuen Zeit auf Kommandoebene. Dieses Bewusstsein und Verantwortungsgefühl bewahrte er bis zu dem Moment, in dem er gefallen ist.“

Wie die HPG mitteilen, stammte Botan Malazgirt aus einer Familie, die bereits einen hohen Tribut im kurdischen Befreiungskampf geleistet hat. Botan sympathisierte früh mit der PKK und engagierte sich zunächst im legalen Bereich in der Jugendbewegung. Aus seiner nahen Verwandtschaft kamen mehrere Menschen im Befreiungskampf ums Leben und Botan gelangte zu der Erkenntnis, dass der Faschismus des türkischen Staates nur durch den bewaffneten Kampf zerschlagen werden kann.

Die HPG sprechen der Familie Gören und dem kurdischen Volk ihr Mitgefühl aus.