HPG gedenken Wan-Gefallenen

Im Januar 2017 sind vier Guerillakämpfer in Wan durch eine Lawine ums Leben gekommen. Zum Jahrestag ihres Todes haben die HPG ihre Namen veröffentlicht.

Vor vier Jahren sind vier Guerillakämpfer in Wan durch eine Lawine ums Leben gekommen. Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen der Gefallenen veröffentlicht und erklärt zu ihrem Tod: „Am 6. Januar 2017 sind unsere Weggefährten Xeyrî, Eşref, Dilda und Dilşad auf unglückliche Weise während der Vorbereitung ihres Winterlagers in Wan durch eine abstürzende Lawine gefallen. Zum Jahrestag ihres Todes gedenken wir ihrer mit Respekt.“

                               

Codename: Xeyrî Azadî
Vor- und Nachname: Aziz Erkılıç
Geburtsort: Bedlîs
Namen von Mutter und Vater: Gülbahar - Abdulhadi
Todestag und -ort: 6. Januar 2017 / Wan

 

Codename: Eşref Wan
Vor- und Nachname: Servet Şen
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Hinar - Ahmet
Todestag und -ort: 6. Januar 2017 / Wan

 

Codename: Dilda Botan
Vor- und Nachname: Yusuf Güllü
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Naime - Muzaffer
Todestag und -ort: 6. Januar 2017 / Wan

 

Codename: Dilşad Berîtan
Vor- und Nachname: Tayfun Oktan
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Sebahat - Reşit
Todestag und -ort: 6. Januar 2017 / Wan

Xeyrî Azadî

 

Xeyrî Azadî ist in der Provinz Bedlîs (tr. Bitlis) geboren und mit der kurdischen Kultur aufgewachsen. In den 1990er Jahren musste seine Familie aufgrund der brutalen Vertreibungspolitik des türkischen Staates in eine türkische Stadt umziehen. Xeyrî bewahrte seine Verbundenheit mit Kurdistan und schloss sich 2004 der Guerilla an. In den Bergen fiel er nach HPG-Angaben anfangs vor allem durch seine Einsatzbereitschaft und Bescheidenheit auf. Er widmete sich allen Aufgaben mit großer Ernsthaftigkeit und Verantwortungsgefühl. Bis er nach Botan ging, beteiligte er sich an vielen verschiedenen und strategisch wichtigen Arbeiten. Sein Traum war immer, in Nordkurdistan zu kämpfen. Dafür entwickelte er sich militärisch und ideologisch weiter und wurde zu einem fähigen Kommandanten. 2009 ging er gemäß der Strategie des revolutionären Volkskrieges nach Botan und nahm in führender Position und mit großer Entschlossenheit und Opferbereitschaft an allen offensiven Prozessen in der Region teil. Während des Widerstands für Selbstbestimmung in den kurdischen Städten kämpfte er selbstlos für den Schutz der Bevölkerung und übernahm wichtige Aufgaben, um die feindliche Herrschaft zu zerschlagen.

Eşref Wan

 

Eşref Wan ist in Wan-Elbak geboren und aufgewachsen. Seine Familie und sein Umfeld waren patriotisch und die Guerilla war in dem Gebiet aktiv, daher kannte er die PKK gut. Während der Revolution von Rojava ging er nach Nordsyrien und kämpfte gegen den IS. In diesem Kampf fiel er mit seinem Mut und seiner Opferbereitschaft auf und er trug maßgeblich dazu bei, die Angriffe der Islamisten zurückzuschlagen. Obwohl er mehrfach verwundet wurde, beharrte er entschlossen auf dem bewaffneten Widerstand und ging 2016 in die Berge zur Guerilla. Im Krieg in Rojava hatte er militärische Erfahrung gewonnen und konzentrierte sich jetzt vor allem auf die Philosophie von Abdullah Öcalan, um zu einem ganzheitlichen Militanten zu werden. Zuletzt kämpfte er in Botan und nahm an vielen erfolgreichen Aktionen teil.

Dilda Botan

Dilda Botan ist in Wan geboren. Seine Familie war den kurdischen kulturellen Werten verbunden und bestritt ihren Lebensunterhalt durch Arbeit. Um dazu beizutragen, arbeitete Dilda in verschiedenen Städten. Dadurch lernte er die staatliche Besatzermentalität und zugleich die kurdische Befreiungsbewegung besser kennen. 2014 schloss er sich in Botan der Guerilla an. Er liebte die Berge und entwickelte sich schnell zu einem versierten Guerillakämpfer, der sich ständig weiterbildete und seine Erfahrungen an seine Weggefährt:innen weitergab.

Dilşad Berîtan

Dilşad Berîtan ist in Wan zur Welt gekommen und in einer der Befreiungsbewegung nahestehenden Familie aufgewachsen. Bereits als Kind erlebte er sowohl die Unterdrückung durch den türkischen Staat als auch den Widerstand des kurdischen Volkes. Als Jugendlicher beteiligte er sich an der revolutionären Arbeit und entwickelte sich schnell zu einem beispielhaften Militanten, der sich seit seinem Beitritt in heftig umkämpften Gebieten aufhielt und einen eisernen Willen zeigte, so die HPG.

Den Angehörigen der Gefallenen und dem kurdischen Volk sprechen die HPG ihr Mitgefühl aus.