HPG gedenken Soro Gabar

Die HPG gedenken dem gefallenen Guerillakommandanten Soro Gabar.

Der Guerillakämpfer Soro Gabar ist 2019 bei einem Angriff der türkischen Armee in den Medya-Verteidigungsgebieten gefallen. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mit: „Unser Weggefährte Soro Gabar ist zusammen mit Kendal Alan (Metin Akgül) und Serdem Reşit (Muhammed Yıldız) bei der Erfüllung seiner Aufgabe als Spezialeinheit bei einem feindlichen Angriff gefallen. Wir sprechen seiner sehr wertvollen und patriotischen Familie, der patriotischen Bevölkerung von Botan und dem Volk Kurdistans unser Mitgefühl aus und erneuern unser Versprechen, unseren Befreiungskampf zu vergrößern und zum Sieg zu führen und die Ziele unserer mutigen Gefallenen zu verwirklichen. Sie leben in unserem Kampf weiter.“

                                      

Codename: Soro Gabar
Vor- und Nachname: Vedat Ötün
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Emine – Hamit
Todestag und -ort: 31. Juli 2019 / Medya-Verteidigungsgebiete

Botan ist eines der Gebiete, in dem der Guerillakampf der PKK begonnen hat. Wie die HPG mitteilen, stammte Soro Gabars Familie aus Xirbikê Bestê in der Besta-Region. Dieses Dorf war der erste Ort in Besta, in dem der legendäre Guerillakommandant Egîd (Mahsum Korkmaz) die Bevölkerung vom Befreiungskampf überzeugte. Viele Menschen aus dem Dorf schlossen sich der Bewegung an. Wie Tausende weitere Dörfer wurde auch Xirbikê Bestê vom türkischen Staat niedergebrannt und zerstört. Die Bevölkerung ließ sich daraufhin in Şirnex nieder, um in der Nähe ihres Heimatdorfes zu bleiben.

Soro Gabar ist in Şirnex geboren und in einer patriotischen Familie mit der kurdischen Kultur und einem ausgeprägten Bewusstsein seiner Identität aufgewachsen. Sein Vater wurde 2005 verhaftet, weil er sich als Milizionär für die Befreiungsbewegung betätigte und die Guerilla mit großer Selbstlosigkeit unterstützte. Soros Kindheit war von der Unterdrückung durch den türkischen Staat und von materieller Mittellosigkeit geprägt. Seine Familie gab ihre Haltung trotz aller Schwierigkeiten nicht auf.

2011 schloss sich Soro Gabar in Besta der Guerilla an und hielt sich danach in Metîna und Heftanîn auf. Er gewann bei der Guerilla schnell Erfahrung und machte eine Spezialausbildung an einer Militärakademie. Als aus al-Qaida hervorgegangene Gruppen die Bevölkerung in Rojava angriffen, ging Soro nach Nordsyrien und kämpfte fünf Jahre lang gegen al-Nusra, den IS und ähnliche islamistische Organisationen. Dabei zeigte er großen Mut und war an zahllosen erfolgreichen Aktionen beteiligt. Mit seiner außergewöhnlichen Kühnheit und seiner taktischen Intelligenz gelang es ihm in schwierigsten Momenten, in die Offensive zu gehen und den Feind zu besiegen. Autofahren hatte er nie richtig gelernt, trotzdem stieg er in einer brenzligen Situation in ein gepanzertes Fahrzeug und lenkte es durch die feindlichen Reihen, um seine umstellten Mitkämpfer:innen zu befreien. „Heval Soro war ein mutiger und selbstloser Genosse, der für sein Volk, seine Weggefährt:innen und die Verteidigung seiner Werte zu jedem Opfer bereit war“, erklären die HPG.

Nachdem Soro zur Guerilla gegangen war, schlossen sich auch eine Schwester und drei seiner Brüder der Partei an. Sein Bruder Botan Besta (Sedîq Ötün) fiel 2014 im Kampf um Kobanê. Ein weiterer Bruder, Devran Soro (Kadir Ötün), beteiligte sich am Aufbau der YPS in Şirnex und kam im Widerstand für Selbstverwaltung ums Leben.

Für Soro Gabar war der Tod seiner beiden Brüder der Anlass, noch mehr Verantwortung zu übernehmen und die Gefallenen zu rächen. Er entwickelte sich zu einem beispielhaften Kommandanten und zeichnete sich durch seine Einsatzbereitschaft, seinen aufrichtigen und innigen Umgang mit seinen Mitkämpfer:innen, seiner organisierten Haltung, seinen großen Mut und seine militärischen Fähigkeiten aus. Bis zuletzt übernahm er wichtige Parteiaufgaben, die hohes Vertrauen in ihn voraussetzten, so die HPG.