HPG gedenken Metîna-Gefallenen von 2019

Die Guerillakämpfer Dilgeş Dilovan, Reşit Serdar Mêrdîn, Harun Serhed, Mazlum Doğan und Xebat Batman sind im April 2019 bei einem türkischen Angriff in Metîna gefallen.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von gefallenen Guerillakämpfern veröffentlicht. Dilgeş Dilovan, Reşit Serdar Mêrdîn, Harun Serhed, Mazlum Doğan und Xebat Batman sind im April 2019 in Metîna ums Leben gekommen. Die HPG würdigen die Gefallenen als Helden, die in schwierigsten Zeiten für die Freiheit ihres Volkes gekämpft und sich mit ihrer eindeutigen Haltung im Widerstand als apoistische Militante bewiesen haben. Den Angehörigen und dem kurdischen Volk sprechen die HPG ihr Beileid aus.

                         

Codename: Dilgeş Dilovan
Vor- und Nachname: Cengiz Kına
Geburtsort: Colemêrg
Namen von Mutter und Vater: Aslı – Fehim
Todestag und -ort: 26. April 2019 / Metîna

 

Codename: Reşit Serdar Mêrdîn
Vor- und Nachname: Resul Kurt
Geburtsort: Mêrdîn
Namen von Mutter und Vater: Münire – Seyitxan
Todestag und -ort: 26. April 2019 / Metîna

 

Codename: Harun Serhed
Vor- und Nachname: Cihat Bel
Geburtsort: Erzîrom
Namen von Mutter und Vater: Beyaz – Medeni
Todestag und -ort: 26. April 2019 / Metîna

 

Codename: Mazlum Doğan
Vor- und Nachname: Burhan Emre
Geburtsort: Colemêrg
Namen von Mutter und Vater: Qumriyê – Bilal
Todestag und -ort: 26. April 2019 / Metîna

 

Codename: Xebat Batman
Vor- und Nachname: Cemil Söylemez
Geburtsort: Êlih
Namen von Mutter und Vater: Ayten – Kenan
Todestag und -ort: 26. April 2019 / Metîna

 

Dilgeş Dilovan

Dilgeş Dilovan ist in Gever in der Provinz Colemêrg geboren und im Bewusstsein seiner kurdischen Identität aufgewachsen. Während seines Studiums beschäftigte er sich mit der Philosophie von Abdullah Öcalan und der Ideologie der Befreiungsbewegung und entschied sich, ein apoistischer Militanter und Revolutionär zu werden. Er arbeitete in der Jugendbewegung und nahm an den Tätigkeiten zur Selbstverteidigung teil. Aufgrund seiner aktiven Haltung wurde er mehrfach festgenommen. Obwohl er überwacht und unter Druck gesetzt wurde, setzte er dieses Engagement fort, bis er sich 2012 der Guerilla anschloss und in den Medya-Verteidigungsgebieten eine Ausbildung als neuer Kämpfer machte. Ab 2013 kämpfte er in Rojava gegen die aus al-Qaida hervorgegangenen islamistischen Gruppen, um die Bevölkerung Nordsyriens zu verteidigen. An der Front wurde er dreimal verwundet. Er kehrte jedoch jedes Mal nach seiner Genesung zurück in den Kampf. In dieser Zeit gewann er große militärische Erfahrung und entwickelte sich auch auf ideologischer Ebene weiter. Später übernahm er kritische militärische Aufgaben, die organisatorische Erfahrung, theoretische Stärke, Kreativität, Konspirativität und Entschlossenheit erforderten. 2017 ging er nach Bakur (Nordkurdistan) und kämpfte in Botan. Danach kam er wieder in die Medya-Verteidigungsgebiete, wo ihm auf höchster Ebene Verantwortung übertragen wurde. Die HPG beschreiben Dilgeş Dilovan als aufrichtigen, herzlichen, fröhlichen, intellektuellen und erfahrenen Genossen, der andere zu begeistern vermochte und vielen jungen Menschen das Vertrauen gab, sich der Partei anzuschließen. Er kam zusammen mit einer Gruppe seiner Weggefährten am 26. April 2019 bei einem feindlichen Angriff ums Leben.

Reşit Serdar Mêrdîn

Reşit Serdar Mêrdîn ist in Stewrê in der Provinz Mêrdîn geboren. Weil die Menschen in seinem Dorf sich weigerten, für den türkischen Staat als „Dorfschützer“ tätig zu werden, wurde sein Heimatort niedergebrannt und entvölkert. Seine Familie zog daher 1994 nach Amed, wo er in einem der kurdischen Befreiungsbewegung nahestehenden Umfeld aufwuchs und neben der Schule arbeitete, um zum Lebensunterhalt beizutragen. Um sich für seine geraubte Kindheit zu rächen und frei mit seiner eigenen Identität leben zu können, schloss er sich 2013 der Guerilla an. Er absolvierte eine Grundausbildung in der Zap-Region und sammelte dort erste Erfahrungen. Nach eine militärischen Fachausbildung an der Operationsschule Şehîd Mehmed Goyî arbeitete er für das zentrale Hauptquartier und übernahm wichtige Aufgaben, die er mit Sorgfalt und Ernsthaftigkeit erfüllte.

Harun Serhed

Harun Serhed ist in Qereyazî in der Provinz Erzîrom geboren und in einem patriotischen Umfeld aufgewachsen. Er kannte die PKK bereits als Kind und verfolgte die auf einen Völkermord abzielenden Angriffe des türkischen Staates aus unmittelbarer Nähe. Nachdem sich sein Cousin Ali Dirêj Serhed (Mazlum Bel) der Guerilla angeschlossen hatte, entschied er sich ebenfalls für den bewaffneten Widerstand. 2015 ging er in der Serhed-Region in die Berge und kam zur Grundausbildung in die Medya-Verteidigungsgebiete. Danach war er bis zuletzt in Metîna und übernahm strategische Aufgaben, die Disziplin und großes Vertrauen in ihn voraussetzten. Sein Cousin kam 2017 im Kampf ums Leben.

Mazlum Doğan

Mazlum Doğan ist in Colemêrg geboren und gehörte zum Stamm der Giravî, der für seine Liebe zum eigenen Land bekannt ist. Mazlum wuchs in einem vom Widerstand geprägten Umfeld auf und bewunderte die Guerilla bereits als Kind. Als Jugendlicher wurde er in der Bewegung aktiv. In dieser Zeit schlossen sich sein später gefallener Cousin Çekdar Giravî (Sezer Emre) und weitere nahe Verwandte der Guerilla an. Unter dem Eindruck der vom IS in Şengal und Kobanê verübten Massaker entschied er sich 2015 für den bewaffneten Kampf und ging in die Berge. In seiner Grundausbildung in Metîna setzte er sich mit der Geschichte und Gegenwart seines Volkes und seiner eigenen Persönlichkeit auseinander und konzentrierte sich auf die Methoden des modernen Guerillakampfes. Danach nahm er an vielen Aktionen gegen die türkische Armee teil. Zusätzlich beteiligte er sich an strategischen Aufgaben und bewies dabei Mut, Kreativität und Opferbereitschaft.

Xebat Batman

Xebat Batman ist in Hezo in der Provinz Êlih geboren. Seine Familie und sein soziales Umfeld waren patriotisch und die PKK war ihm bereits als Kind ein Begriff. Später zog er mit seiner Familie nach Istanbul, wo er schon früh zum Lebensunterhalt beitragen musste. 2017 kehrte er zurück nach Kurdistan und schloss sich der Guerilla an, um bewaffnet für die Freiheit seines Volkes zu kämpfen. Seine Anfangsschwierigkeiten in dem für ihn ungewohnten Leben in den Bergen konnte er mit Willensstärke und Enthusiasmus überwinden, und er entwickelte sich schnell zu einem apoistischen Militanten, der sich mit der Ideologie von Abdullah Öcalan und seiner eigenen Persönlichkeit auseinandersetzte. Nach seiner Ausbildung ging er in die Praxis und übernahm kritische Aufgaben, die eine große Verbundenheit, Disziplin und Vertrauen erforderten und die er mit unbändiger Energie ausführte.