HPG gedenken Kommandant Şahin Şaho

Der Guerillakommandant Şahin Şaho ist vor zehn Jahren aufgrund von Verrat in Nordkurdistan ums Leben gekommen. Die HPG würdigen seinen Kampf und sprechen den Hinterbliebenen ihr Mitgefühl aus.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat den Tod des Guerillakommandanten Şahin Şaho bekannt gegeben: „Unser Weggefährte Şahin ist am 6. März 2013 bei der Erfüllung seiner Aufgabe in Gabar aufgrund des Komplotts eines Agenten gefallen. Der Agent wurde nach dem Vorfall gefangen genommen und verhört. Nachdem festgestellt wurde, dass er den Tod unseres Genossen Şahin wissentlich verursacht und weitere Verbrechen gegen den Befreiungskampf unseres Volkes begangen hat, wurde er bestraft. Das niederträchtige Komplott gegen Hevalê Şahin fand in einer Zeit statt, in der unsere Kräfte 2013 mit dem Rückzug aus Bakurê Kurdistanê [Nordkurdistan, im Zuge der Gespräche zwischen Abdullah Öcalan und dem türkischen Staat über eine Lösung der kurdischen Frage] begonnen hatten und sich viele junge Menschen der Guerilla anschlossen. Aus diesem Grund wurde seiner wertvollen Familie und unserem patriotischen Volk nicht beizeiten davon berichtet. Zum Jahrestag seines Todes gedenken wir unserem Weggefährten Şahin mit großer Achtung und erneuern unser Versprechen an alle unsere Gefallenen, in Verbundenheit mit ihnen unseren Kampf auszuweiten. Seiner Familie und dem patriotischen Volk Kurdistans sprechen wir unser Mitgefühl aus.“

                               

   

Codename: Şahin Şaho
Vor- und Nachname: Mehmet Sait Güneş
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Pakize – Ali
Todestag und -ort: 6. März 2013 / Gabar

Şahin Şaho ist in Wan geboren und gehörte zum Stamm der Brukî, aus dem sich viele Menschen der kurdischen Befreiungsbewegung angeschlossen haben. Als Jugendlicher erlebte er die türkische Staatspolitik der Assimilation und des Völkermords gegen die Kurd:innen aus unmittelbarer Nähe und begann, nach Möglichkeiten des Widerstands zu suchen. Er übernahm eine wichtige Rolle in der Jugendbewegung und entschied sich schließlich dafür, gemeinsam mit seinem Cousin Kurtay Rodî Wan (Necati Güneş) in die Berge zu gehen. 2009 schloss er sich in Wan der Guerilla an und kam für die Grundausbildung ins Qendîl-Gebirge. Er stürzte sich mit Begeisterung in sein neues Leben und entwickelte sich schnell weiter, weil er sich für alle Einzelheiten interessierte und alles hinterfragte und mit seinen Mitkämpfer:innen diskutierte. Kurtay Rodî Wan fiel 2010. Der Tod seines Cousins vergrößerte Şahins Wut auf den Feind und seine Entschlossenheit zu einem erfolgreichen Kampf. Er ging nach Botan, das Kerngebiet des Guerillakampfes, und entwickelte sich dort zu einem beispielhaften Kommandanten, der für seinen Mut bei militärischen Aktionen und für seine Opferbereitschaft im Leben bekannt wurde. Die HPG beschreiben Şahin Şaho als apoistischen Militanten, der mutig und entschlossen kämpfte und damit zu einem Vorbild für seine Weggefährt:innen wurde.