HPG gedenken fünf Gefallenen

Die Guerillakämpfer:innen Tevar Delal, Eylem Hêvî, Rênçber Metin, Reşîd Arîn und Êrîş Avent sind 2022 im Widerstand gegen die türkische Invasion in den Medya-Verteidigungsgebieten gefallen.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von fünf gefallenen Guerillakämpfer:innen veröffentlicht. Tevar Delal, Eylem Hêvî, Rênçber Metin, Reşîd Arîn und Êrîş Avent sind 2022 im Widerstand gegen die türkische Invasion in den Medya-Verteidigungsgebieten ums Leben gekommen. Tevar, Eylem und Rênçber kämpften im Widerstandsgebiet Girê Cûdî, Reşîd und Êrîş sind gefallen, als sie logistische Unterstützung für ihre Weggefährt:innen im Kriegsgebiet leisteten und die Infrastruktur des Widerstands verstärkten.

Die HPG würdigen die Gefallenen als opferbereite Militante des Befreiungskampfes in Kurdistan und sprechen den Angehörigen und dem kurdischen Volk ihr Beileid aus.

Zur Identität der Kämpfer:innen machen die HPG folgende Angaben:

                                  

Codename: Tevar Delal
Vor- und Nachname: Mizgîn Özer
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Muhlise – Mehmet Emin
Todestag und -ort: Mai 2022 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Codename: Eylem Hêvî
Vor- und Nachname: Eda Eroğlu
Geburtsort: Semsûr
Namen von Mutter und Vater: Naile – Mehmet
Todestag und -ort: Mai 2022 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Codename: Rênçber Metin
Vor- und Nachname: Reşit Kıran
Geburtsort: Mêrdîn
Namen von Mutter und Vater: Hezbiya – Xelîl
Todestag und -ort: Mai 2022 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Codename: Reşîd Arîn
Vor- und Nachname: Ahmed Adnan
Geburtsort: Hesekê
Namen von Mutter und Vater: Bedriya – Adnan
Todestag und -ort: Juni 2022 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Codename: Êrîş Avent
Vor- und Nachname: Bessam Mihemed
Geburtsort: Qamişlo
Namen von Mutter und Vater: Nesribe – Bahaddin
Todestag und -ort: Juni 2022 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Tevar Delal


Tevar Delal ist in Wan-Erdîş geboren. Die ältere Generation ihrer Familie hatte das Zîlan-Massaker von 1930 erlebt und mehrere Verwandte von ihr kämpften in der kurdischen Befreiungsbewegung. Sie selbst wurde während ihres Studiums in Erzîrom politisch aktiv und schloss sich 2014 dem bewaffneten Widerstand an, um Rojava gegen den IS zu verteidigen. Sie kämpfte lange Zeit an der Front und ging danach zur Guerilla in die Berge. Dort wurde sie Teil der Hêzên Taybet, einer Sondereinheit, die auf ideologisch fundierter Opferbereitschaft basiert. Tevar war eine der ersten Kämpfer:innen, die sich am Girê Cûdî mutig den Besatzern entgegenstellten. Sie nahm bis zuletzt eine führende Rolle bei den mobilen Guerillateams ein.

Eylem Hêvî


Eylem Hêvî wurde als Tochter einer turkmenischen Familie in Semsûr geboren und hatte bereits als Kind kurdische Freund:innen. Während ihres Studiums in Ankara bekam sie Kontakt zur kurdischen Jugendbewegung und war als internationalistische Sozialistin in der türkischen Hauptstadt sowie in Istanbul und Izmir aktiv. 2014 schloss sie sich der PKK an und ging in die Berge. Dort wurde sie Teil der Hêzên Taybet und kämpfte zuletzt als Militante der YJA Star in einer mobilen Einheit im Widerstandsgebiet Girê Cûdî.

Rênçber Metin


Rênçber Metin ist in Dêrika Çiyayê Mazî in der Provinz Mêrdîn zur Welt gekommen und mit der kurdischen Kultur aufgewachsen. Aufgrund der wirtschaftlichen Ausbeutung Kurdistans und der Vertreibungspolitik des türkischen Staats musste seine Familie nach Amed und von dort aus weiter nach Istanbul ziehen, wo er in der kurdischen Jugendbewegung aktiv wurde. Als er 2014 zum Militärdienst eingezogen werden sollte, ging er in die Berge und wurde Guerillakämpfer. Er machte eine Grundausbildung in Heftanîn. Nach einer Zeit der Guerillapraxis und dem Aufenthalt an einer Operationsschule kämpfte er vier Jahre lang gegen den IS. Danach wurde er Teil der Hêzên Taybet und machte die Opferbereitschaft zum Grundprinzip seines Lebens. Zuletzt kämpfte er am Girê Cûdî.

Reşîd Arîn


Reşîd Arîn ist in Hesekê geboren und unter dem Baath-Regime aufgewachsen. Im Zuge der Revolution von Rojava sah er zum ersten Mal bewaffnete Kämpferinnen und Kommandantinnen, die großen Eindruck auf ihn machten. Er nahm ab 2011 an den Aktivitäten des Studierendenverbands YXK (Yekîtiya Xwendekarên Kurdistan) teil und arbeitete danach für die Bewegung in Rojava und Başûr. 2015 schloss er sich in Qendîl der Guerilla an. In den Bergen war er eine Zeitlang bei der Jugendorganisation Komalên Ciwan, später übernahm er praktische Aufgaben innerhalb der Asayiş und für die KCK. 2018 wurde er Teil der Hêzên Taybet. Nach einer entsprechenden Ausbildung arbeitete er im wissenschaftlich-technischen Bereich der Guerilla und kam bei der Erfüllung seiner Aufgabe bei einem feindlichen Angriff ums Leben.

Êrîş Avent


Êrîş Avent ist in einem Dorf bei Qamişlo geboren, seine Familie zog später in die Stadt. Die Revolution von Rojava begeisterte ihn und er ging in die Berge, um professioneller Freiheitskämpfer zu werden. Dort hielt er sich zunächst in Avaşîn auf und trug zum Aufbau der notwendigen Infrastruktur bei. Nach einem Jahr wurde er Teil der Hêzên Taybet und übernahm Aufgaben, die große Sorgfalt und Perfektion erforderten. Nach einer Weiterbildung setzte er seine Arbeit mit großer Opferbereitschaft fort und kam schließlich bei einem feindlichen Angriff ums Leben.