HPG: Şoreş Zêwkî ist aufgrund von Verrat gefallen

Der Guerillakämpfer Şoreş Zêwkî ist im November 2023 aufgrund von Verrat in der Serhed-Region in Nordkurdistan ums Leben gekommen. Die HPG würdigen den Gefallenen als beispielhaften Revolutionär des kurdischen Volkes.

Kurdischer Freiheitskämpfer

Der Guerillakämpfer Şoreş Zêwkî ist gefallen. Wie das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mitteilte, kam er im November 2023 aufgrund von Verrat in Serhed ums Leben. Der Verräter sei gefasst und Şoreş Zêwkî gerächt worden. „Hevalê Şoreş war ein Militanter, der sich für die Freiheit unseres Volkes und Landes entschied, Revolutionär zu werden und vorbehaltlos auf diesem Weg zu bleiben. Er war ein tapferer Angehöriger des kurdischen Volkes, der seinen Kampf von der revolutionären Jugendarbeit über Volksaufstände bis in die Berge Kurdistans trug“, heißt es in dem heute veröffentlichten Nachruf. Die HPG sprechen der Familie des Gefallenen, dem Stamm der Zêwkî und dem kurdischen Volk ihr Beileid aus und erklären, dass die „unendliche Liebe zu seinem Land und Volk, seine tiefe Verbundenheit mit seinem Ziel und seinen Weggefährt:innen, sein großer Mut und sein beispielhaftes revolutionäres Leben“ eine Anleitung für den weiteren Kampf seiner Genossinnen und Genossen sei. Aus dem Nachruf gehen folgende Angaben zur Identität von Şoreş Zêwkî hervor:

Codename: Şoreş Zêwkî
Vor- und Nachname: Sercan Erkol
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Qumrî – Hesin
Todestag und -ort: 11. November 2023 / Serhed


Şoreş Zêwkî gehörte zum Stamm der Zêwkî, einem Zweig des alteingesessenen Stamms der Ertûşî. Weil das Dorf der Familie vom türkischen Staat niedergebrannt wurde, wuchs er in Wan auf. In seinem familiären und sozialen Umfeld bestand ein fundiertes Bewusstsein über die kurdische Identität und eine enge Verbindung zur Freiheitsbewegung. Daher kannte Şoreş Zêwkî die PKK bereits als Kind und bewunderte die Guerilla, die sich mutig einem Feind entgegenstellte, der die Heimat seiner Familie und Tausender weiterer Menschen zerstörte. Er ging nicht lange zur Schule, weil er das staatliche Bildungssystem als Instrument der Assimilierung kurdischer Kinder ablehnte. Stattdessen begann er zu arbeiten, um zum Lebensunterhalt seiner Familie beizutragen. Gleichzeitig wurde er in der kurdischen Jugendbewegung aktiv und entwickelte sich ideologisch weiter. Als sich seine Schwester Bêrîtan (Mercan Erkol) der Guerilla anschloss, wuchs seine Entschlossenheit und er widmete sich vollständig dem Befreiungskampf.


2013 ging er in die Berge von Wan und wurde Guerillakämpfer. Dort blieb er ungefähr ein Jahr lang und wurde von erfahrenen Mitkämpfer:innen ausgebildet. Für eine fundierte Ausbildung kam er anschließend in die Medya-Verteidigungsgebiete, wo er in der folgenden Zeit selbst neue Kämpfer:innen schulte. Als mittlerweile gereifter Guerillakämpfer ging er in das Kato-Gebiet und wurde bei einem feindlichen Angriff schwer verletzt. Die Zeit seiner Genesung nutzte er für eine Auseinandersetzung mit seiner bisherigen Praxis. 2017 kamen seine Schwester Bêrîtan in Amed und sein Cousin Arnos (Abdullah Erkol) in Sîdekan ums Leben. Ihr Tod war für ihn ein Grund, noch mehr zu kämpfen. Nach einer Fortbildung ging er erneut nach Nordkurdistan und kämpfte zuletzt in der Serhed-Region.