HPG gedenken Çiya Agirî

Die HPG haben einen Nachruf auf den aus Rojhilat stammenden Revolutionär Çiya Agirî veröffentlicht. Der Guerillakämpfer ist Anfang des Monats in einem Hinterhalt in Heftanîn erschossen worden.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat am Samstag mitgeteilt, dass Çiya Agirî durch ein Komplott des türkischen Geheimdienstes MIT und der nachrichtendienstlichen Organisation Parastin der „Demokratischen Partei Kurdistans“ (PDK) in Heftanîn gefallen ist. Heute wurde ein Nachruf auf den aus Rojhilat (Ostkurdistan) stammenden Guerillakämpfer veröffentlicht. Die HPG erklären, sein Tod habe große Wut bei seinen Mitkämpfer:innen ausgelöst und ihre Entschlossenheit gestärkt. Çiya Agirî sei ein überzeugter Verfechter der Philosophie Abdullah Öcalans gewesen und sein Kampf werde fortgesetzt. Seiner Familie und dem Volk Kurdistans sprechen die HPG ihr Mitgefühl aus.

Zur Identität und zum Lebenslauf von Çiya Agirî machen die HPG folgende Angaben:

                          

Codename: Çiya Agirî
Vor- und Nachname: Ismail Por Mahmut
Geburtsort: Makû
Namen von Mutter und Vater: Kari – Mehmet
Todestag und -ort: 5. August 2023 / Heftanîn


Çiya Agirî ist in Makû geboren. Seine Familie stand der PKK seit Beginn der 1990er Jahre nahe, nahe Verwandte von ihm schlossen sich der Freiheitsbewegung an. Eine davon war Şirin Elemhûlî, die am 9. Mai 2010 im Evin-Gefängnis in Teheran hingerichtet wurde. Çiya Agirî hatte bereits in jungen Jahren die Gelegenheit, Guerillakämpfer:innen kennenzulernen. Ihre Haltung im Leben, ihre ethischen Grundsätze und ihr Umgang untereinander und mit den Menschen aus der Bevölkerung hinterließen einen tiefen Eindruck bei ihm. Er war noch ein Kind, als er beschloss, eines Tages Freiheitskämpfer zu werden. Als er alt genug war, ging er in die Berge. Sein Bruder Cemil (Ibrahim Por Mahmut) fiel 2015 in der Serhed-Region.


Çiya Agirî wurde in Gare zum Guerillakämpfer ausgebildet und ging schnell in die Praxis. Wie er selbst sagte, habe die Ausbildung und die revolutionäre Kultur innerhalb der PKK ihn zu seinem wahren Wesen geführt. Er bekam einen tieferen Einblick in die Realität des kurdischen Volkes und war davon überzeugt, dass der Völkermord nur mit bewaffnetem Widerstand aufgehalten werden kann. Deshalb legte er großen Wert darauf, sich ständig ideologisch und militärisch weiterzubilden. Nach dem Überfall der Terrormiliz „Islamischer Staat“ auf Kurdistan ging er nach Mexmûr und Kerkûk, um die Bevölkerung gegen die islamistischen Horden zu verteidigen. Er nahm an diversen Offensiven gegen den IS teil und fiel durch seinen Mut und seine Zielstrebigkeit auf. Während er im Kampf militärische Erfahrung gewann, wurde ihm bewusst, dass der Erfolg im wesentlichen auf ideologischer Überlegenheit basiert. Daher führte er mitten im Krieg auch einen ideologischen Kampf.

Nachdem seine Mission in Mexmûr und Kerkûk erfüllt war, kehrte er in die Medya-Verteidigungsgebiete zurück und kämpfte ab 2018 in Heftanîn gegen die türkische Armee. Im Widerstand gegen die türkische Invasion übernahm er das Kommando einer Guerillaeinheit. Danach war er eine Zeitlang mit verschiedenen Aufgaben befasst und kam schließlich auf eigenen Wunsch erneut nach Heftanîn. Die Region lag ihm am Herzen, weil er hier großen Einsatz geleistet und viele seiner Mitkämpfer:innen gefallen waren. Er kämpfte bis zuletzt mit fester Entschlossenheit gegen die türkische Besatzung und beschäftigte sich unermüdlich mit möglichen Angriffstaktiken, um dem Andenken an seine gefallenen Weggefährt:innen gerecht zu werden.