Die Guerillakämpfer Zinar Raperîn und Akif Tolhildan sind am 13. Juli im Widerstand gegen die türkische Invasion in der Zap-Region in Südkurdistan gefallen. Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat ihren Tod bekannt gegeben und Angaben zur ihrer Biographie veröffentlicht. Die HPG würdigen die beiden Gefallenen als opferbereite Militante, die vorbehaltlos und mutig für ein freies und würdevolles Leben kämpften. Den Angehörigen und dem Volk Kurdistans sprechen die HPG ihr Mitgefühl aus.
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Codename: Zinar Raperîn
Vor- und Nachname: Mücahit Güngör
Geburtsort: Bedlîs
Namen von Mutter und Vater: Sitî – Hacı Fadıl
Todestag und -ort: 13. Juli 2023 / Zap |
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Codename: Akif Tolhildan
Vor- und Nachname: Mehmet Emin Atuğ
Geburtsort: Mêrdîn
Namen von Mutter und Vater: Aynur – Ramazan
Todestag und -ort: 13. Juli 2023 / Zap |
Zinar Raperîn
Zinar Raperîn ist in einem Dorf in Bedlîs-Xîzan geboren und in einer natürlichen Umgebung aufgewachsen. Dadurch wurde seine Persönlichkeitsentwicklung kaum vom kapitalistischen System beeinflusst. Er arbeitete im Dorf und hatte keinen Kontakt zur kurdischen Befreiungsbewegung. Als sich 2013 jemand aus seiner Familie der Guerilla anschloss, wuchs sein Interesse für den Freiheitskampf der PKK. Vor allem die Revolution von Rojava faszinierte ihn. 2015 ging er in Amed in die Berge und wurde Guerillakämpfer. Er erhielt eine erste Ausbildung in Amed und kam dann für eine fundierte Grundausbildung in die Medya-Verteidigungsgebiete. Das Leben in den Bergen begeisterte ihn und er war an allen Einzelheiten interessiert. In der akademischen Ausbildung lernte er die Realität des kurdischen Volkes aus einer anderen Perspektive kennen und erwarb ideologische und militärische Kenntnisse. Da in dieser Zeit der Verhandlungsprozess über eine Lösung der kurdischen Frage vom türkischen Staat abgebrochen und das zuvor geplante Vernichtungskonzept gegen die Freiheitsbewegung in die Praxis umgesetzt wurde, musste Zinar den Schwerpunkt auf militärische Fähigkeiten legen. Aufgrund seiner militanten Haltung und seiner Aufrichtigkeit wurden ihm danach Aufgaben übertragen, die großes Vertrauen in ihn voraussetzten. Im Anschluss nahm er an der Befreiungsoffensive gegen den IS in Şengal teil und verteidigte die ezidische Gemeinschaft gegen den Völkermord. In diesem Krieg entwickelte er eine tiefe Verbindung zu seinen Mitkämpfer:innen, die sein weiteres Leben maßgeblich prägte. Nach seiner Rückkehr in die Berge beschäftigte er sich mit der modernen Guerillataktik und bildete andere Kämpfer:innen aus. Gleichzeitig setzte er sich intensiv mit den Gedanken Abdullah Öcalans auseinander. Zuletzt leistete er mit großer militärischer Kompetenz und tiefer Verbundenheit mit seinen Genossinnen und Genossen an vorderster Front Widerstand gegen die türkische Invasion in der westlichen Zap-Region.
Akif Tolhildan
Akif Tolhildan ist in Mêrdîn-Nisêbîn geboren. Seine Familie vermittelte ihm ein Bewusstsein seiner kurdischen Identität und ethische Wertvorstellungen. Die PKK kannte er bereits als Kind, aus seinem sozialen Umfeld schlossen sich viele Menschen der Freiheitsbewegung an. Weil seine Familie ständiger Repression durch den türkischen Staat ausgesetzt war, wurde er selbst früh politisch aktiv und engagierte sich in der kurdischen Jugendbewegung. Nach mehreren Festnahmen ging er nach Rojava und beteiligte sich am Widerstand gegen die islamistischen und türkischen Besatzungsangriffe. Bei der Verteidigung der Revolution von Rojava erwarb er militärische Kenntnisse und entwickelte sich weiter. Um seinen Kampf zu vergrößern, ging in die Berge und schloss sich einer Guerillaeinheit an. Mit seinem Mut und seinen militärischen Fähigkeiten gab er seinen Mitkämpfer:innen Kraft und strahlte Vertrauen aus. Weil er mit der PKK-Kultur und entsprechenden Wertvorstellungen aufgewachsen war, baute er mit seinen Genossinnen auf Freiheit basierende Beziehungen auf. Die HPG beschreiben Akif als vorbildlichen apoistischen Militanten.