Harun Mîra und Azad Efrîn
Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat den Tod von Azad Efrîn und Harun Mîra bekannt gegeben. Die beiden Guerillakämpfer sind im August im Widerstand gegen die türkischen Invasionstruppen an der Westfront im Zap ums Leben gekommen. Die HPG sprachen ihren Familien und dem kurdischen Volk ihr Mitgefühl aus und erklärten, dass der Kampf für ein freies Leben mit Abdullah Öcalan in Kurdistan weitergeht. Zu den Gefallenen machten die HPG folgende Angaben:
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Codename: Azad Efrîn
Vor- und Nachname: Rizgar Elî Hisên
Geburtsort: Efrîn
Namen von Mutter und Vater: Emine – Elî
Todestag und -ort: 7. August 2024 / Zap
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Codename: Harun Mîra
Vor- und Nachname: Rojhat Şahin
Geburtsort: Mûş
Namen von Mutter und Vater: Gülbahar – Abdulbaki
Todestag und -ort: 8. August 2024 / Zap
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Azad Efrîn
Azad Efrîn ist in Efrîn geboren und in einem PKK-nahen Umfeld aufgewachsen. Einen Teil seiner Kindheit verbrachte er in Aleppo. Er arbeitete eine Zeitlang in einer Schneiderei und schloss sich 2011 der revolutionären Bewegung in Rojava an. Als der IS 2014 Rojava angriff, nahm Azad an der legendären Verteidigung von Kobanê teil. Im Nahkampf gegen die islamistischen Angreifer bewies er großen Mut und erlangte militärische Kompetenz. Er wurde verwundet und kehrte nach einer kurzen medizinischen Behandlung zurück an die Front. Nach dem Sieg in Kobanê beteiligte er sich entschlossen an weiteren Befreiungsoffensiven in den vom IS besetzten Gebieten und wurde zu einem Militanten, der die Bevölkerung bei allen Angriffen an vorderster Front verteidigte. Drei seiner Geschwister wurden daraufhin ebenfalls in den revolutionären Strukturen in Rojava aktiv. Azad bildete sich ideologisch und militärisch unentwegt weiter und übernahm zunehmend größere Verantwortung. Als der türkische Staat sein Angriffskonzept gegen Bakur (Nordkurdistan) und die Medya-Verteidigungsgebiete verstärkte, ging Azad in die Berge und brachte seine Erfahrung in den Guerillakampf ein. Zuletzt kämpfte er an der Westfront der Zap-Region gegen die Invasionstruppen der Türkei. Am 7. August kam er bei einem Gefecht ums Leben.
Harun Mîra
Harun Mîra kam in Mûş-Gimgim zur Welt und gehörte dem Stamm der Dimilî an. Er wuchs im Bewusstsein seiner kurdischen Identität auf und ging acht Jahre lang in eine staatliche Schule, in der er seine Muttersprache nicht sprechen durfte. Um seine Familie wirtschaftlich zu unterstützen, arbeitete er als Hirte. Das ruhige Hirtenleben in der Natur machte ihn glücklich. Er hoffte jeden Tag auf eine Begegnung mit der Guerilla und stellte sich vor, selbst ein Freiheitskämpfer in den Bergen zu werden. Unter dem Eindruck der Revolution in Rojava und des unter großen Opfern geführten Widerstands gegen den IS entschied er sich zum Ausstieg aus dem herrschenden System und schloss sich einer Guerillagruppe in Bakur an. Von dort aus kam er in die Medya-Verteidigungsgebiete und nahm an einer Ausbildung für neue Kämpferinnen und Kämpfer teil. Das Leben in den Bergen war ihm nicht fremd und er konzentrierte sich auf den ideologischen und militärischen Unterricht, um in jeder Hinsicht für den Kampf gewappnet zu sein. Er war für seine Selbstlosigkeit und seinen Lerneifer bekannt und gewann in unerwartet kurzer Zeit Praxiserfahrungen. Zuletzt kämpfte er im Zap, wo er am 8. August bei einem feindlichen Angriff ums Leben kam. Die HPG beschreiben Harûn als aufrichtigen und starken Genossen, der als apoistischer Militanter ein großes Kampferbe hinterlassen hat.