HPG geben die Identität von zwei Gefallenen bekannt

Die HPG haben die Namen von zwei Guerillakämpfer:innen veröffentlicht, die im Oktober bei Gefechten mit der türkischen Armee in Mêrdîn gefallenen sind.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von zwei Angehörigen der Guerilla veröffentlicht, die im Oktober im Kampf gegen die türkische Armee in der nordkurdischen Provinz Mêrdîn ums Leben gekommen sind. Es handelt sich demnach um Îsyan Tolhildan und Şoreş Amed. Wie die HPG berichten, fielen sie am 22. Oktober bei schweren Auseinandersetzungen im Dorf Qurdîsê (tr. Yardere) in der östlich von Mêrdîn gelegenen Omerya-Region. Ihr Tod war im Zusammenhang mit der Festnahme eines Ehepaares aus Qurdîsê bereits bekannt geworden. Nun wurden die vollständigen Angaben zur Identität der Gefallenen vorgelegt:

Codename: Şoreş Amed
Vor- und Nachname: Ahmet Koç
Geburtsort: Bismîl
Namen von Vater und Mutter: Fatma – Mehmet Sait
Todestag und -ort: 22. Oktober 2021 / Mêrdîn

Codename: Îsyan Tolhildan
Vor- und Nachname: Songül Özgün
Geburtsort: Amed
Namen von Vater und Mutter: Mekkiye – Hüseyin
Todestag und -ort: 22. Oktober 2021 / Mêrdîn


Şoreş Amed – nach neun Jahren Gefängnis zurück in die Berge


Şoreş Amed entstammt einer patriotisch eingestellten Familie aus einem Dorf in der Nähe der Kreisstadt Bismîl in der nordkurdischen Provinz Amed (Diyarbakır). 1994 musste die Familie aufgrund der Repression des türkischen Staates ihr Dorf verlassen und in die Westtürkei migrieren. Auch in den türkischen Metropolen wuchs Şoreş mit der kurdischen Widerstandsrealität auf und sein Wunsch war es, Guerillakämpfer zu werden. Dieser Wunsch wurde nach dem internationalen Komplott gegen Abdullah Öcalan noch stärker, und er schloss sich in der Region Bagok 2001 der Guerilla an. In den Bergen engagierte er sich sehr und wurde Teil der Spezialeinheiten Hêzên Taybet. Als professioneller Guerillakämpfer ging Şoreş Amed 2005 nach Istanbul. Dort geriet er durch Zufall in Gefangenschaft und verbrachte neun Jahre in türkischen Gefängnissen. Nachdem er 2014 aus der Haft entlassen wurde, ging er wieder in die Berge. Er schloss sich erneut den Spezialeinheiten an und nahm an verschiedenen Arbeiten auf Leitungsebene teil. Die HPG schreiben über ihn: „Als opferbereiter Kader hat unser Freund Şoreş den Geist der Phase immer sehr genau verstanden und in diesem Sinne erfolgreiche militärische Aktionen angeführt. Er hatte sich als Kommandant dem Guerillakampf der demokratischen Moderne verschrieben und ist am 22. Oktober 2021 in Mêrdîn gefallen.“

Îsyan Tolhildan kämpfte entschlossen gegen jede Art von Rückständigkeit


Îsyan Tolhildan kam als Kind einer aus Mêrdîn stammenden Familie in Amed zur Welt. Von klein auf lernte sie die Arbeitswelt kennen. Sie arbeitete bereits in Kinderjahren, um ihre Familie zu unterstützen. Bis zur zwölften Klasse besuchte sie die Schule, war jedoch immer auf der Suche nach einer Alternative. Schließlich begann sie die Schriften von Abdullah Öcalan zu lesen und fand ihren Weg zur Guerilla, der sie sich im Jahr 2010 anschloss. Insbesondere der Frauenkampf und die Schaffung einer freien Frauenpersönlichkeit und eines freien Lebens waren für sie zentral. „Hevala Îsyan fiel immer durch ihre rebellische und kämpferische Persönlichkeit auf. Sie stellte sich entschlossen gegen jede Art von Rückständigkeit“, schreiben die HPG über die Kämpferin. Sie schloss sich ebenfalls den Hêzên Taybet an und ging mit dem eskalierenden Krieg im Jahr 2016 in die Provinz Mêrdîn. Weiter heißt es: „Unsere Weggefährtin Îsyan hat sich dafür entschieden, aufopferungsvoll zu leben. Sie wurde mit ihrer entschlossenen Teilnahme am Kampf noch stärker in diesem Bereich und hat ihren Namen in die Seiten der Geschichte eingeschrieben.“

Die Erklärung schließt mit der Äußerung des Beileids an das kurdische Volk und die Familien der Gefallenen und dem Versprechen, die Träume der Gefallenen von einem freien Land und einem freien Leben zu realisieren.