HDK, DEM und DBP Delegation zu Gesprächen in der KRI

Eine Delegation des HDK, der DEM-Partei und der DBP ist aktuell in der KRI, um sich dort mit politischen Akteur:innen über den Aufruf des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan für Frieden und eine demokratische Gesellschaft auszutauschen.

Frieden und kurdische Einheit

Eine Delegation der DEM-Partei, der DBP und des Demokratischen Kongress der Völker (HDK) hält sich derzeit für Gespräche in der Kurdistan Region-des Irak (KRI, Nordirak) auf. Die Delegation trifft in Hewlêr (Erbil) mit politischen Parteien, Persönlichkeiten und demokratischen Massenorganisationen zusammen, um den Aufruf des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan vom 27. Februar für Frieden und eine demokratische Gesellschaft zu diskutieren.

Die Gruppe besteht aus der Ko-Sprecherin des HDK, Meral Danış Beştaş, dem Mitglied des Zentralen Parteivorstands der DEM, Serhat Eren, dem Ko-Sprecher der DBP-Diplomatiekommission, Murat Sarısaç, der DEM-Abgeordneten Saliha Aydeniz, dem Ko-Sprecher der Jugendversammlung der DEM, Rezan Kağanarslan, und dem Vertreter der DEM in Hewlêr, Murat Şen.

Sie trafen heute Vormittag mit der kurdisch-islamischen Einheitspartei Yekgirtûya Îslamî zusammen. Das Treffen im Hewlêr-Büro der Yekgirtû dauerte eine Stunde.

Dialogoffensive

Seit Ende letzten Jahres war die Imrali-Delegation der DEM-Partei zu mehreren Gesprächen auf der Gefängnisinsel Imrali, wo der PKK-Gründer Abdullah Öcalan seit 1999 in Isolationshaft gefangen ist. Bei dem dritten dieser Treffen, am 27. Februar, übermittelte der kurdische Repräsentant seinen historischen Aufruf für Frieden und eine demokratische Gesellschaft. Hierin ergriff er erneut die Initiative einen Friedensprozess und eine Demokratisierung in der Türkei anzustreben. Insbesondere forderte er die Niederlegung der Waffen und rief die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) unter bestimmten Bedingungen zur Auflösung auf.

Diesem Aufruf vorausgegangen waren etliche Gespräche der DEM-Partei mit politischen Akteur:innen in der Türkei und in Kurdistan sowie öffentliche Versammlungen mit der kurdischen Bevölkerung in Nordkurdistan (Bakur, Türkei). Die hierin geäußerten Perspektiven und Vorschläge wurden von der Imrali-Delegation bei den Treffen auf Imrali mit Abdullah Öcalan besprochen und waren in dieser Weise Teil des Prozesses, innerhalb dessen der kurdische Vordenker den Aufruf aussprach. Seither führt die DEM-Partei den Dialog kontinuierlich weiter, um eine gemeinsame demokratische Lösung zu ermöglichen.

Die kurdische Einheit

Vielfach deutlich geworden ist in diesem Prozess, dass sowohl die Einheit der demokratischen Opposition wie auch die Einheit der kurdischen Nation wichtige Voraussetzungen für die Entwicklung eines nachhaltigen Friedens und einer Demokratisierung sind. In diesem Zusammenhang sind die vielen Gespräche zu verstehen.

Nach vielen Jahrzehnten der Unterdrückung und Gewalt, in denen das kurdische Volk starkes Leid erfahren hat, sind die Bestrebungen und Bemühungen für Frieden heute umso stärker. Es wird allgemein davon ausgegangen, dass die kurdische Frage nicht mit Waffen und Krieg gelöst werden kann, sondern nur durch einen ernsthaften und konstruktiven Dialog. Diese Herangehensweise zeigt sich nicht nur am Beispiel Nord- und Südkurdistans, sondern auch an der Einberufung der „Konferenz zur kurdischen nationalen Haltung in Rojava“, welche am 26. April stattfinden soll.