Meldungen des türkischen Verteidigungsministeriums werden in deutschen Medien und in internationalen Nachrichtenagenturen häufig als vermeintliche Fakten wiedergegeben, so zuletzt etwa in der SZ („Türkische Luftwaffe tötet kurdische Milizionäre“). Die Volksverteidigungskräfte (HPG) haben heute ein weiteres Mal Medienberichte über hohe Verluste der Guerilla in Kurdistan dementiert: „Die türkische Besatzerarmee bombardiert die Guerillagebiete in Bakurê Kurdistanê [Nordkurdistan] und die Medya-Verteidigungsgebiete ohne Unterbrechung aus der Luft und vom Boden. Diese Angriffe scheitern aufgrund der neuen Bewegungsweise und Taktik unserer Guerillakräfte, sie führen ins Leere. Die türkische Besatzerarmee, die überhaupt keine Ergebnisse erzielen kann, und ihre Spezialkriegsmedien behaupten jedoch, dass diese Angriffe zu hohen Verlusten unserer Kräfte geführt haben. Sie nennen sogar Zahlen und bringen Lügen in Umlauf. Wir haben bei den Angriffen der türkischen Armee in der letzten Zeit keine Verluste gehabt. Dass der türkische Staat in dieser Form auf Spezialkriegslügen zurückgreift, zeigt seine Hilflosigkeit und die Bedrängnis, in die er geraten ist.“
Zu den letzten Guerillaaktionen und den Angriffen der türkischen Armee im Süden Kurdistans macht das Pressezentrum der HPG folgende Angaben:
Drei Besatzer westlich des Zap getötet
Der Guerillawiderstand gegen die türkischen Besatzungstruppen in Südkurdistan konzentriert sich auf die Gebiete Girê Cûdî und Girê Amêdî in der westlichen Zap-Region. Den Angaben zufolge sind am 15. und 16. November insgesamt drei Soldaten von Guerilla-Snipern getötet worden. Am Mittwoch intervenierten Guerillakämpfer:innen mit leichten Waffen gegen vorrückende Truppen am Girê Cûdî, der Vorstoß wurde gestoppt. Von Mittwoch bis Samstag führte die Guerilla neun Angriffe mit schweren Waffen auf türkische Einheiten durch. Dabei wurden drei feindliche Stellungen beschädigt.
Angriffe der türkischen Armee
Die türkische Armee hat Guerillastellungen im Zap und in Metîna mit unkonventionellen Sprengmitteln und Sprengstoff-beladenen Drohnen angegriffen. Am Mittwoch und Donnerstag verzeichneten die HPG zwei Drohnenangriffe im Gebiet Girê Çarçel, 17 am Girê Cûdî und einen am Girê Amêdî. Gegen Stellungen am Girê Ortê setzte die Armee 19 Mal unkonventionelle Sprengmittel ein, auch am Girê Amêdî erfolgten vier Einsätze unkonventioneller Sprengmittel.
Im selben Zeitraum bombardierten türkische Kampfjets sechsmal Gebiete in den Regionen Zap, Metîna und Xakurke. Betroffen waren Girê Bahar, Serê Metîna und Şehîd Şerîf. Die westliche Zap-Region wurde am Donnerstag mit Kampfhubschraubern angegriffen. Darüber hinaus finden ununterbrochen Artillerieangriffe statt.