Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat eine Erklärung zum Krieg in Kurdistan abgegeben. Demnach hat die iranische Armee ihre seit über einer Woche andauernden Angriffe auf Südkurdistan fortgesetzt, am Freitag schlugen Artilleriegeschosse in Guerillagebieten in der Region Xakurke ein. Zu den Angriffen der türkischen Armee teilen die HPG mit, dass diese mit täglich steigender Gewalt verbotene Kampfmittel einsetze und von moderner Waffentechnologie der NATO profitiere. Die Guerilla leiste dennoch weiter Widerstand.
Zu den Aktionen der Guerilla, den türkischen und iranischen Angriffen und der Unterstützung der Türkei durch die vom Barzanî-Clan dominierte PDK machen die HPG folgende Angaben:
Guerillaaktionen in Zap, Avaşîn und Metîna: Vier getötete Soldaten
In Çemço in der Zap-Region hat die Guerilla am Donnerstag und Freitag insgesamt drei Sabotageakte gegen türkische Truppen verübt, ein Soldat kam dabei ums Leben. In Şukê in Avaşîn griffen mobile Guerillagruppen am Donnerstag eine feindliche Einheit aus dem Nahabstand an, drei Soldaten wurden getötet, einer schwer verletzt. Zeitgleich wurde auch ein Beobachtungsposten angegriffen, die dort stationierten Soldaten ergriffen die Flucht. Am Girê Cûdî in Metîna verhinderte eine mobile Guerillaeinheit am Freitag eine Luftlandeoperation durch den Beschuss eines Transporthubschraubers. Die Maschine vom Typ Sikorsky wurde getroffen und musste beidrehen, ohne Truppen in dem Gebiet absetzen zu können.
Angriffe der türkischen Armee
Die türkische Armee hat nach HPG-Angaben am Freitag in 19 Einsätzen verbotene Kampfmittel genutzt, betroffen waren Guerillastellungen in den Gebieten Girê Amêdî, Saca, Sîda und Çemço. Gebiete in Metîna, Xakurke und Zap wurden siebenmal von Kampfjets bombardiert, 36 weitere Luftangriffe erfolgten durch Kampfhubschrauber. Girê FM und Çemço wurden zudem dutzendfach mit Haubitzen, Panzern und schweren Waffen angegriffen. In Karker in der Zap-Region versuchte die türkische Armee, Guerillastellungen mit Baumaschinen einzureißen.
Angriffe der iranischen Armee
Die iranische Armee hat die Gebiete Girê Berbizinê und Goşînê in Xakurke am Freitag mit Haubitzen und Mörsern angegriffen. Iran führt derzeit massive Angriffe auf kurdische Oppositionsparteien in Südkurdistan durch, Am Mittwoch wurden bei Drohnen- und Raketenangriffen im Großraum von Hewlêr und Silêmanî 14 Menschen getötet und 58 weitere verletzt. Wie die HPG bereits am Freitag mitgeteilt hatten, schlugen im Zuge dieser Angriffswelle auch im Qendîl-Gebirge drei Raketen ein.
PDK baut Straßen und Stellungen für den türkischen Staat
Die Demokratische Partei Kurdistans (PDK) errichtet seit geraumer Zeit für den türkischen Staat Militärstraßen im Gebiet Girê Amêdî in Metîna. Nach HPG-Angaben wird der Straßenbau fortgesetzt, am Freitag hat die PDK zudem mit der Errichtung von Stellungen für die türkische Armee begonnen.