HPG bekennen sich zu Sabotage in Pasûr

Die HPG haben sich in einer schriftlichen Erklärung zu dem Anschlag auf türkische Paramilitärs in Pasûr bekannt. Bei weiteren Guerillaktionen in Xakurke und Şemzînan wurden außerdem sieben Soldaten getötet.

Wie das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Gel, HPG) in einer am Freitag veröffentlichten Kriegsbilanz äußert, sind bei Guerillaaktionen in der südkurdischen Xakurke-Region und in Şemzînan (Şemdinli) in Nordkurdistan mindestens sieben türkische Soldaten ums Leben gekommen. Außerdem bekennen sich die HPG in der Erklärung zu dem Anschlag auf die Konterguerilla am 12. September in Pasûr (Kulp, Provinz Amed/Diyarbakir), bei dem sieben Paramilitärs getötet wurden. Regierungsnahe Medien hatten lanciert, dass es sich bei den Toten um Zivilisten gehandelt habe. Kurz darauf waren die beiden Ko-Bürgermeister*innen von Pasûr, Fatma Ay und Mehmet Fatih Taş (HDP) sowie drei weitere Personen festgenommen und anschließend inhaftiert worden. Ihnen wird eine Mittäterschaft an der Guerillasabotage vorgeworfen, Beweise dafür gibt es nicht . An Stelle der gewählten Bürgermeister*innen führt nun ein von der Regierung eingesetzter Zwangsverwalter das Rathaus.

Sabotage in Xakurke

Die Aktion in Xakurke fand heute Morgen im Ermuş-Gebiet statt und richtete sich gegen türkische Operationseinheiten, die Hinterhalte legten, teilt die HPG-Pressestelle mit. Der Angriff erfolgte im Rahmen einer Guerillasabotage auf dem Tepê Şehîd Sarya. Dabei wurden drei Soldaten getötet, darunter auch der Operationskoordinator, getötet. Zwei weitere Armeeangehörige wurden bei der Aktion verletzt.

Zwei Aktionen auf dem Tepê Leylek

In Şemzînan (Şemdinli) in der nordkurdischen Provinz Colemêrg (Hakkari) ging die Guerilla letzten Mittwoch gleich zweimal auf dem Tepê Leylek gegen das türkische Militär vor. Zunächst wurden in den frühen Morgenstunden Stellungen und Unterstände beschossen, am Nachmittag folgte eine ähnliche Aktion, die zum Tod von mindestens vier Soldaten führte. Dabei wurde auch ein Maschinengewehr vom Typ A-4 zerstört. Im Anschluss an die Aktion bombardierte die türkische Luftwaffe zunächst das Kampfgebiet, bevor die toten und verletzten Soldaten abtransportiert wurden. Die ausführende HPG-Einheit konnte sich verlustlos zurückziehen und hält sich mittlerweile wieder in ihrer Basis auf.

HPG: Berichterstattung zu Pasûr-Vorfall pompöse Inszenierung 

Die Berichterstattung der türkischen Medien über die Sabotage in Pasûr beschreibt die Guerilla als pompöse Inszenierung der „kolonialistisch-faschistischen Staatspresse“. Regierungsnahe Medien hatten propagiert, dass es sich bei den getöteten Paramilitärs um Zivilisten gehandelt habe, die zum Holzsammeln rausgefahren seien, als sich auf der Fernstraße zwischen Pasûr und Mûş die Explosion ereignete. „Es ist allgemein bekannt, dass von unserer Seite keine Angriffe auf die Zivilbevölkerung ausgehen. Auch gewöhnliche Dorfschützer gehören nicht zu unseren Zielen. Bei den getöteten Paramilitärs handelt es sich um Angehörige der Konterguerilla, die im Kampf gegen die kurdische Befreiungsbewegung zum Einsatz kommen. Wir erklären mit Nachdruck, dass es sich nicht wie dargestellt um Zivilpersonen handelt.“

Luftangriffe auf Guerillagebiete

Nach Angaben der HPG ist es in den vergangenen Tagen zu weiteren Luftschlägen gegen die Medya-Verteidigungsgebiete in Südkurdistan gekommen. Dazu heißt es: „Am 19. September wurden gegen 13.30 Uhr Ortszeit in Avaşîn das Werxelê-Gebiet sowie in Qendîl die Dörfer Bêpalan und Bêreşê bombardiert. Um etwa 23 Uhr flogen Kampfflugzeuge Angriffe auf den Partizan-Gipfel in Heftanin.

Am 16. September wurde um 8.30 Uhr in Gare das Gebiet Gundê Guzê angegriffen. Um 14 Uhr folgten Bombardierungen des Dorfes Yekmalê. Zu Verlusten bei der Guerilla ist es nicht gekommen.”