Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat Einzelheiten zu der revolutionären Guerillaoperation am 17. Februar in Südkurdistan veröffentlicht. Die nach der im vergangenen Oktober gefallenen YJA-Star-Kämpferin Doğa Viyan benannte Operation richtete sich gegen die türkischen Besatzungstruppen im Widerstandsgebiet Girê Cûdî in der westlichen Zap-Region.
Den Angaben zufolge wurde das Hauptbasisgebiet der türkischen Armee in der Region um 12.50 Uhr von mehreren Flanken aus von Guerillakämpfer:innen gestürmt. Die feindlichen Stellungen wurden in raschem Tempo eingenommen, sichergestellte Waffen wie Handgranaten und B7-Raketen wurden von der Guerilla umgehend gegen die Armee eingesetzt. Diverse Waffen wurden beschlagnahmt, andere samt weiterem Zubehör in Brand gesteckt. Bei der Operation wurden 37 Militärs getötet, darunter ein Hauptmann und mehrere Unteroffiziere, so die HPG. Der Guerillakämpfer Şervan ist gefallen.
Zerstörtes und beschlagnahmtes Arsenal
Wie aus der Erklärung hervorgeht, wurden bei der Operation 15 Stellungen, sieben Container, ein Munitionslager, eine Funkstellung, ein Observationsposten, zwei A4-Waffen, ein Granatwerfer, zwei Radarsysteme und fünf Überwachungskameras aus dem Arsenal der türkischen Armee zerstört.
Die Guerilla beschlagnahmte demnach acht MPT-55 samt Munition, fünf vollautomatische Waffen vom Typ BKC einschließlich Munition, mehrere Granatwerfer, ein Scharfschützengewehr der Marke Bora, zwei Pumpgun, eine Pistole, diverse Ferngläser, eine Funkanlage mit Akku, vier Funkgeräte, zwei Handgranaten, drei Fotofallen, zwei Solaranlagen, zwei Überwachungskameras, sieben Powerbanks, ein Teleskop, einen Militärhelm, zwei Sensoren, drei Telefone, eine Tasche und weiteres Material.
Türkische Armee verschweigt Verluste
Die HPG bezeichnen die Operation als schweren Schlag für die türkische Armee und betonen, dass die gesamte Einheit einschließlich der Kommandanten ausgeschaltet und sämtliches Material beschlagnahmt oder vernichtet wurde. „Obwohl die Besatzungsarmee einen schweren Schlag erlitten und hohe Verluste zu verzeichnen hat, stellte sie sich sozusagen tot und gab erst Stunden später an, dass ein Soldat gestorben sei und ein weiterer Soldat verletzt wurde. Dazu erfand sie zuerst die Lüge, dass sechs Guerillakämpfer ums Leben gekommen seien, später wurde die Zahl auf acht erhöht“, so die HPG:
„Die Völker der Türkei und die gesamte Öffentlichkeit müssen wissen, dass bei dieser revolutionären Operation 37 Soldaten bestraft wurden, die aufgrund der beharrlichen Kriegspolitik für die Interessen des faschistischen AKP/MHP-Regimes unter Winterbedingungen auf die Guerillastellungen losgelassen wurden. Verantwortlich dafür ist das Regime, das die Wahrheit über das Geschehen zu verschleiern versucht und mit Lügen anders darstellt. In Kurdistan findet ein umfassender Krieg statt. Die Realität dieses Krieges wurde bereits früher dokumentiert und öffentlich gemacht, das wird auch weiterhin geschehen. Die Behauptung, dass wir acht Kämpfer:innen verloren haben, ist eine Lüge. Ausschließlich unser Weggefährte Şervan ist in heldenhaftem Kampf gefallen. Darüber hinaus haben wir keine Verluste oder Verwundeten. Das ist die Wahrheit.“
Eine Antwort auf das internationale Komplott
Die Operation sei eine Antwort auf das internationale Komplott, das vor 25 Jahren zur Verschleppung Abdullah Öcalans in die Türkei führte. Der Zweck dieses Komplotts sei die Vernichtung Öcalans und der kurdischen Freiheitsbewegung und ein Völkermord an den Menschen in Kurdistan gewesen. Das Komplott sei angesichts des jahrzehntelangen Widerstands des kurdischen Volkes, der kämpfenden Genoss:innen im Gefängnis und des Guerillakampfes gescheitert, so die HPG. Die durchgeführte Operation zeige die Ebene, auf der dieser Widerstand stattfinde. „Die Freiheitsguerilla Kurdistans hat genügend Erfahrung, Entschlossenheit, Kraft und Stärke, um auch im 26. Jahr des Komplotts ihre Aufgabe und Verantwortung zu erfüllen.“