Tödliche IS-Hinterlassenschaften
Bei einer Minenexplosion im südkurdischen Hewlêr (Erbil) sind am Sonntag drei Soldaten des irakischen Grenzschutzes ums Leben gekommen. Die Detonation ereignete sich am Vormittag bei der Räumung eines von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) angelegten Minenfelds im etwa zwanzig Kilometer westlich des Stadtkerns von Hewlêr gelegenen Ortes Kanî Qirjale. Zwei der Minenräumer waren auf der Stelle tot, ein dritter Armeeangehöriger erlag dem Grenzschutz zufolge in einem Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Ein Expertenteam soll den Vorfall nun untersuchen.
Ein Sprecher des irakischen Grenzschutzes sagte, die Minenräumer hätten die notwendige Schutzkleidung getragen. Die Sprengsätze seien bereits früher entdeckt und markiert worden, das Team habe sie lediglich räumen sollen. Angelegt wurde das Minenfeld in einem Gebiet, das sich in der Nähe des Hauptquartiers der irakischen Grenzschutzeinheiten für die Region Hewlêr befindet.
Der IS hatte 2014 weite Teile des Irak und Syriens überrannt und eine Schreckensherrschaft installiert. Über die Staatsgrenzen hinweg rief die Dschihadistenmiliz ein „Kalifat“ aus, verübte einen Genozid im ezidischen Şengal und bedrohte auch andere Teile Südkurdistans (Kurdistan-Region Irak). Viele Regionen wurden während der IS-Besatzung intensiv vermint. Obwohl die Minenräumung im Irak mit internationaler Hilfe bereits seit der Vertreibung des IS im Jahr 2017 im Gange ist, liegen in dem Land noch immer zahlreiche Sprengkörper im Boden.
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