Ein politischer Flüchtling aus Ostkurdistan hat sich am Dienstag vor der UN-Vertretung in Hewlêr (Erbil) angezündet und lebensgefährlich verletzt. Laut Krankenhausangaben sei der Zustand des 26-jährigen Behzad Mahmoudi äußerst kritisch.
Mahmoudi hatte sich gestern vor laufenden Kameras vor das UN-Gebäude in der südkurdischen Autonomiehauptstadt gestellt, um gegen die Lebensbedingungen in der Obdachlosigkeit zu protestieren. Er und ein Begleiter sollen ein Gespräch gefordert haben, ansonsten würden sie sich verbrennen. Da darauf keine Reaktion von Seiten der Vereinten Nationen erfolgte, übergoss sich der Mann in Anwesenheit von mehreren Journalisten mit Benzin und zündete sich an. Vorher erklärte er: „Müssen wir aufgrund unserer politischen Tätigkeit so leben, wie wir es tun? Ist das ein Leben? Wir leben seit vier Jahren wie streunende Hunde.“
Im Iran drohe ihm die Todesstrafe, dorthin könne er nicht zurück. In Südkurdistan habe er keine Obdach und müsse mit anderen Geflüchteten in öffentlichen Parks, Moscheen oder auf Baustellen schlafen, sagte Mahmoudi. Aus dem Umfeld des jungen Mannes heißt es, es handele sich bei ihm um einen ehemaligen Peschmerga aus Bokan. Er hatte im Jahr 2017 einen politischen Status bei den UN beantragt. Die UN-Vertretung in Hewlêr hat bisher keine Erklärung zu dem Vorfall abgegeben.
Hinweis: In einer ersten Version wurde der Name von Behzad Mahmoudi fälschlicherweise als Mihemed Mehmudi angegeben. Wir haben den Fehler korrigiert.