Güven: Widerstand heißt Leben

Am 86. Tag ihres Hungerstreiks erklärte die kurdische Abgeordnete Leyla Güven: „Der Staat hat zwei Anläufe genommen. Aber beide haben wir scheitern lassen. Lasst uns nun unsere Aktion verstärken. Schon sehr bald wird sie erfolgreich sein.“

In der nordkurdischen Großstadt Amed (Diyarbakir) findet seit zwei Tagen im Gebäude des Demokratischen Gesellschaftskongresses (DTK) eine Mahnwache von HDP-Abgeordneten gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan und zur Unterstützung der von Leyla Güven initiierten Hungerstreiks statt. Am Donnerstag wurde die Mahnwache von den Parlamentarier*innen Musa Farisoğulları, Dersim Dağ, Semra Güzel, Rıdvan Turan und Tülay Hatimoğulları eingeleitet. Heute übernahmen die Abgeordneten Saliha Aydeniz und Mensur Işık. Am Morgen trafen zahlreiche Besucher*innen ein, darunter viele Kulturschaffende der Stadt, Mitglieder des Demokratischen Islam-Kongresses und Angehörige der hungerstreikenden Gefangenen im DTK-Gebäude ein. Anschließend wurde die seit 86 Tagen hungerstreikende HDP-Abgeordnete und Ko-Vorsitzende des DTK, Leyla Güven per Video zugeschaltet.

Güven: Weiter mit dem Widerstand!

Die Politikerin grüßte zunächst die Anwesenden und erklärte: „Auch als wir im Gefängnis waren wussten wir, dass wir nicht allein sind. Wir wussten, ihr würdet Euch unsere Forderungen zu eigen machen. Wir haben im Gefängnis mit großer Leidenschaft Widerstand geleistet und machen immer noch weiter. Hinter den Mauern spielt sich die wahre Freiheit und das wahre Leben ab. Wir sind so sehr im Recht, dass sich unser Widerstand jeden Tag wie ein Schneeball ausweitet. Es mag auf diesem Weg welche geben die fallen, aber das wichtige ist unser Ziel. Wir werden unsere Aktion sehr bald zum Erfolg bringen.“

„Lasst uns unsere Aktion stärken“

In ihrer Ansprache ging Leyla Güven auch zu dem Kurzbesuch von Mehmet Öcalan auf Imrali und ihrer Freilassung ein und erklärte: „Der Staat hat zwei Anläufe gestartet. Aber wir haben beide scheitern lassen. (…) Ich weiß, dass Millionen von Herzen an meiner Seite sind. Aus diesem Grund fühle ich mich nicht allein. Wir setzen unsere Aktion gemeinsam mit großer Überzeugung fort. Lasst uns die Aktion stärken, lasst uns zu unserer Bevölkerung gehen. Lasst uns bei diesen Wahlen die Stadtverwaltungen zu hundert Prozent gewinnen. Lasst uns ihre Offensiven scheitern lassen. Widerstand heißt leben.“