Guerillawiderstand gegen türkische Armee in Südkurdistan: Zwölf Tote

Bei Widerstandsaktionen der Guerilla gegen die Invasion in Südkurdistan sind zwölf Soldaten der türkischen Armee getötet worden, in Metîna finden heftige Gefechte statt. Die Türkei setzt weiterhin Chemiewaffen ein.

Bei Widerstandsaktionen der Guerilla gegen die Invasion in Südkurdistan sind zwölf Soldaten der türkischen Armee getötet worden. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mit. Demnach wurde eine Stellung der Invasionstruppen zerstört, ein Militärfahrzeug wurde beschädigt.

Die türkische Armee hat unterdessen weitere Kriegsverbrechen durch den Einsatz von chemischen Waffen begangen. Die HPG berichten über vier Chemiewaffeneinsätze gegen Guerillastellungen in der Nähe von Amêdî, außerdem von 22 Bombardierungen durch Kampfjets, 47 Angriffen mit Hubschraubern und Dutzenden Angriffen mit Haubitzen, Panzern und schweren Waffen.

Zu den Einzelheiten des Kriegsgeschehens in Südkurdistan machen die HPG folgende Angaben:

Guerillaaktionen im Zap

In Çemço in der Zap-Region wurden am 10. Dezember vier Soldaten bei zwei verschiedenen Angriffen mit schweren Waffen getötet. Am späten Samstagnachmittag intervenierte die Guerilla mit einem Sabotageakt gegen einen türkischen Trupp, der den Rauch von angezündeten Autoreifen in eine Tunnelanlage einleiten und chemische Waffen einsetzen wollte. Die Soldaten zogen sich daraufhin zurück. Zudem wurde ein Militärfahrzeug beschossen und beschädigt.

In Sîda, ebenfalls im Zap, wurde eine feindliche Stellung zerstört, dabei kam ein Soldat ums Leben. Im selben Gebiet fanden zwei weitere Angriffe mit schweren Waffen statt.

Gefechte und Luftangriffe in Metîna

In Metîna ging die Guerilla am 9. Dezember aus dem Nahabstand mit leichten Waffen und Handgranaten gegen einen Vormarsch der türkischen Truppen zum Gebiet Şehîd Andok am Girê Ortê vor. Es kam zu einem Gefecht, bei dem mindestens fünf Soldaten getötet wurden. Die türkische Armee zog ihre Bodentruppen zurück und bombardierte das Gebiet sieben Mal aus Kampfjets und mindestens 13 Mal aus Hubschraubern. Erst nach der massiven Bombardierung war die Armee in der Lage, ihre Toten und Verletzten zu bergen und mit Hubschraubern abzutransportieren.

Am 10. Dezember erfolgten zwei weitere Vormarschversuche in das Gebiet. Die Guerilla griff erneut aus geringer Distanz an, zwei Soldaten wurden getötet. Die Gefechte am Girê Ortê dauern weiter an.

Intervention gegen Luftlandetruppen am Girê Cûdî

Im Widerstandsgebiet Girê Cûdî beschossen mobile Guerillakämpfer:innen am Samstag Transporthubschrauber, die Truppen absetzen wollten. Die Sikorsky-Maschinen wurden durch den Beschuss zum Rückzug gezwungen.

Am Girê Şehîd Axîn in Xakurke hat ein mobiles Guerillateam die türkischen Besatzungstruppen mit schweren Waffen angegriffen.

Angriffe der türkischen Armee

Die türkische Armee hat am 10. Dezember zwischen 16.30 und 17.30 Uhr erneut Guerillastellungen im Gebiet Çemço mit chemischen Waffen angegriffen. Das Gebiet liegt in der Gemeinde Şîladizê im Distrikt Amêdî. In den drei vorangegangenen Tagen hatten dort 150 Chemiewaffeneinsätze stattgefunden. Die Volksverteidigungszentrale NPG hat heute eine unabhängige Untersuchung gefordert, als Reaktion auf die Behauptung des türkischen Verteidigungsministers Hulusi Akar, die Türkei habe entsprechende Vorwürfe untersucht und widerlegt. Das Gebiet ist über eine asphaltierte Straße für Fahrzeuge zugänglich.

Die Gebiete Çemço, Girê Cûdî und Girê Bihar sowie Girê Ortê in Metîna wurden am Samstag 15 Mal von Kampfjets bombardiert, zusätzlich erfolgten 34 Angriffe mit Kampfhubschraubern auf Girê Amêdî, Girê Cûdî und Girê FM.