Guerillakämpfer Koçer Doğan in Metîna gefallen

Der Guerillakämpfer Koçer Doğan ist am 7. März bei einem Angriff der türkischen Armee in Metîna gefallen. Bevor er in die kurdischen Berge kam, kämpfte er in Rojava erfolgreich gegen den IS.

Der Guerillakämpfer Koçer Doğan ist am 7. März bei einem türkischen Angriff in der südkurdischen Region Metîna gefallen. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mit. In der Erklärung zum Krieg in Kurdistan informieren die HPG außerdem über zwei Luftangriffe durch türkische Kampfjets am 4. April auf die Umgebung des Dorfes Çemrobotkî und die Xêrê-Ausläufer in Gare sowie über 13 Angriffe mit Haubitzen, Panzern und schweren Waffen auf Guerillastellungen in Çemço und Sîda in der Zap-Region am 5. April.

Weiter heißt es in der Erklärung: „Unser Weggefährte Koçer Doğan ist am 7. März 2023 im Gebiet Girê FM in Metîna bei einem feindlichen Angriff auf unsere Kräfte, die sich in Verteidigungsposition befinden und entsprechend der Entscheidung unserer Organisation keine Aktionen gegen den Feind durchführen, gefallen.“ Koçer Doğan hat den Angaben zufolge als apoistischer Militanter mit großer Opferbereitschaft an der revolutionären Guerillaoffensive „Cenga Xabûrê Şehîd Savaş Maraş“ gegen die türkischen Besatzungstruppen teilgenommen. Die HPG sprechen seinen Angehörigen und dem Volk Kurdistans ihr Mitgefühl aus.

                          

Codename: Koçer Doğan
Vor- und Nachname: Mehmet Salih Erdal
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Xeriya – Abid
Todestag und -ort: 7. März 2023 / Metîna

 

Zum Lebenslauf des Gefallenen teilen die HPG mit, dass Koçer Doğan in Hezex in der Provinz Şirnex geboren ist. Seine Familie musste aufgrund der staatlichen Unterdrückung und Vertreibungspolitik nach Nisêbîn ziehen, wo Koçer Doğan in einem der kurdischen Befreiungsbewegung nahestehenden Umfeld aufwuchs. Der Befreiungskampf war ihm schon früh bekannt, die Guerillakämpfer:innen waren die Held:innen seiner Kindheit. Als Jugendlicher wurde er politisch aktiv, 2015 ging er nach Rojava, um die Revolution gegen den IS zu verteidigen. Weil die islamistischen Angriffe in dieser Zeit sehr intensiv waren, kämpfte er fast sofort an der Front und gewann innerhalb kurzer Zeit militärische Erfahrung. Er nahm an diversen Offensiven teil und zeichnete sich durch seinen Mut und seine selbstlose Einsatzbereitschaft aus. Gleichzeitig bildete er sich ideologisch weiter. In der Ausbildung hatte er die Gelegenheit, sich mit der Philosophie von Abdullah Öcalan zu beschäftigen und sich mit seiner bisherigen Praxis und seiner eigenen Persönlichkeit auseinanderzusetzen.

 

2018 ging er in die Medya-Verteidigungsgebiete und wurde Teil der Sondereinheit Hêzên Taybet, die eine besondere Opferbereitschaft und ideologischen Tiefgang voraussetzt. Er nahm eine führende Rolle bei allen Aufgaben ein und motivierte damit seine Mitkämpfer:innen, denen er immer zu helfen versuchte. Zuletzt kämpfte er in Metîna gegen die türkischen Invasionstruppen.

 

„Hevalê Koçer war einer der wichtigen Architekten des Widerstands am Girê FM gegen den Feind, der mit unmenschlichen Methoden und unter Aufgebot seiner gesamten Technik angreift. Unser Genosse Koçer ließ nicht zu, dass der Feind einen Schritt vorrückt. Wir sind stolz darauf, mit einem so wertvollen und mutigen Menschen in denselben Stellungen gekämpft zu haben, und werden seinen Kampf unbedingt mit dem Sieg krönen“, so die HPG.