Guerillakämpfer Berxwedan Farqîn in Metîna gefallen

Der Guerillakämpfer Berxwedan Farqîn ist vergangene Woche im Widerstand gegen die türkische Besatzung in Metîna gefallen. Die HPG würdigen ihn als mutigen Pionier und sprechen dem kurdischen Volk ihr Beileid aus.

Die Volksverteidigungskräfte (HPG) haben den Tod eines Kämpfers bekanntgegeben. Berxwedan Farqîn gehörte den Guerillaeinheiten in der südkurdischen Region Metîna an und leistete im Gebiet Girê Ortê Widerstand gegen die türkische Besatzung. Am 19. Juli kam er dort im Kampf ums Leben. Die HPG hatten bereits Anfang der Woche mitgeteilt, dass der Kontakt zu ihm abgebrochen ist, die Identität des Kämpfers jedoch nicht veröffentlicht. Diese lautet:

                        

Codename: Berxwedan Farqîn
Vor- und Nachname: Serdar Meçin
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Hidayet – Arif
Todestag und -ort: 19. Juli 2023 / Metîna
 

Berxwedan Farqîn kam in der nordkurdischen Provinz Amed (tr. Diyarbakır) zur Welt. Er gehörte einer Familie an, die eine tiefe Verbundenheit zum kurdischen Befreiungskampf hegt, und wuchs in Farqîn (Silvan) auf, einer traditionsreichen Hochburg des Widerstands in Kurdistan. Die Realität der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) war ihm bereits in seinen Kinderjahren bekannt – ebenso die Unterdrückung jeglicher Freiheitsbestrebungen des kurdischen Volkes durch den türkischen Staat. Unter dem Eindruck der allgegenwärtigen Repression, Gewalt und Verfolgung in Kurdistan entwickelte sich bei ihm eine Wut, die er in angemessener Art und Weise zu kanalisieren wusste. Ab 2011 wurde er aktiv für die „Revolutionäre Jugend“ und beteiligte sich insbesondere in seiner Geburtsstadt Farqîn an der Organisierung und Politisierung von Jugendlichen. Sein besonderes Augenmerk galt der Aufklärungsarbeit im Zusammenhang mit Spezialkriegsmethoden, etwa den vom Staat vor allem in den kurdischen Gebieten massiv geförderten Drogenkonsum sowie Prostitution – Instrumente, um die Jugend vom Widerstand abzuhalten.


2014 entschloss sich Berxwedan Farqîn, in die Berge zu gehen, „um seinen Kampf gegen das System auszuweiten und seine Träume zu erfüllen“, so die HPG. Seine militärische Grundausbildung erhielt er im Qendîl-Gebirge, wo er sich auch ideologisch weiterbildete und einige Jahre am Guerillawiderstand beteiligte. Mit dem Aufkommen der türkischen Invasion in Metîna, Zap und Avaşîn äußerte er den Wunsch, an die aktiven Widerstandsfronten der Medya-Verteidigungsgebiete versetzt zu werden. In diesem Rahmen spezialisierte er sich auf moderne Guerillataktiken. Anschließend war er in Girê Ortê im Einsatz. Er beteiligte sich am Ausbau der dortigen Infrastruktur, an der Anlegung eines Tunnelsystems und zahlreichen Guerillaoffensiven gegen die Invasion Südkurdistans. Die HPG beschreiben Berxwedan Farqîn als einen großen Kämpfer, der bis zum letzten Augenblick die Militanz der PKK repräsentierte, und würdigen ihn als mutigen Pionier. „Er war Verfechter der Träume der Gefallenen und sein Ideal war es, in der Person von Mahsum „Egîd“ Korkmaz, unserem legendären Kommandanten, und Çiyager Hêvî, Symbol des Widerstands gegen die türkische Belagerung in Sûr, diese Träume zu erfüllen und die Befreiung von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] zu verwirklichen. Hevalê Berxwedan lebte bis zum letzten Moment für dieses Ziel. Am 19. Juli schloss er sich im Zuge eines feindlichen Angriffs der Karawane der Gefallenen an.“


Die HPG sprechen den Angehörigen von Berxwedan Farqîn und der patriotischen Bevölkerung Kurdistans ihr Mitgefühl angesichts des Todes des Kämpfers aus. Zudem erklären sie: „Als Freundinnen und Freunde von Hevalê Berxwedan, der jeden Augenblick seines Lebens und seine gesamte Existenz der Verwirklichung eines freien Vorsitzenden und eines freien Kurdistans gewidmet hat, versprechen wir, seinen Traum zu erfüllen.“