Der Leichnam von Muhammed Emin Demir (Codename: Deniz Agirbaz), einem am 11. August im Zuge einer Militäroperation in Gever (Yüksekova, Provinz Colemêrg/Hakkari) gefallenen Guerillakämpfer der Volksverteidigungskräfte HPG, ist in Bismîl (Amed/Diyarbakir) beigesetzt worden. Die Beerdigung fand begleitet von intensiven polizeilichen und militärischen Maßnahmen statt.

Trotz intensiver Bemühungen der Angehörigen von Muhammed Emin Demir war dessen Leichnam erst am gestrigen Samstag - 48 Tage nach seinem Tod - von der Gerichtsmedizin in Colemêrg freigegeben und nach Bismîl, an den Wohnort der Familie überführt worden. Während der Fahrt dorthin wurde der Konvoi von der türkischen Polizei und dem Militär merhfach gestoppt und die Insassen der Fahrzeuge willkürlichen GBT-Abfragen ihrer staatlich gespeicherten Daten unterzogen. Die Beerdigung auf dem Friedhof im Stadtteil Akpinar konnte erst in den späten Abendstunden unter einer Polizeiblockade stattfinden.

Da die Behörden den Angehörigen des Gefallenen die Nutzung des öffentlichen Trauerhauses untersagt haben, empfängt die Familie Demir Kondolenzbesuche in ihrem eigenen Haus.

Der Guerillakämpfer Muhammed Emin Demir hatte sich 2014 im Alter von 18 Jahren den HPG angeschlossen. Zuletzt gehörte er einer HPG-Einheit in der Kreisstadt Gever an. Dort leitete die türkische Armee am 11. August im Gebiet Kirê Kor eine Militäroperation ein. Mit Unterstützung von Aufklärungsdrohnen wurde das Operationsgebiet von Kampfhubschraubern bombardiert. Es kam zu heftigen Gefechten zwischen der türkischen Armee und der Guerillaeinheit. Die HPG-Pressestelle teilte dazu mit: „Bei dem etwa einstündigen Gefecht hat unser Freund Deniz heldenhaft bis zur letzten Kugel gegen den Feind gekämpft und sich anschließend mit seiner Handgranate selbst in die Luft gesprengt, um nicht in feindliche Gefangenschaft zu geraten. Unser Freund Hejar (Ismail Taş) wurde verletzt von feindlichen Soldaten gefangengenommen.“