Wie die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte HPG (Hêzên Parastina Gel) in einer aktuellen Stellungnahme mitteilt, ist der Guerillakämpfer Bawer Dengda am gestrigen Donnerstag bei einem türkischen Luftangriff gegen die südkurdische Zap-Region ums Leben gekommen. Zuvor kam es direkt gegenüber im nordkurdischen Çelê (türk. Çukurca, Provinz Colemêrg/Hakkari) zu einer Aktionsserie der HPG gegen die türkische Armee.
Nach HPG-Angaben erfolgte die Angriffsreihe anlässlich der „revolutionären Guerillaoffensive im Gedenken an Şehîd Bager und Şehîd Ronya“. Zunächst wurden gegen 8.00 Uhr Ortszeit Militärstellungen und Unterstände auf dem Gelände der Wache Girê angegriffen. Etwa eine Stunde später ging die Guerilla am nahegelegenen Koordine-Gipfel gegen Militäreinheiten der türkischen Armee vor. Der an der Grenze zu den südkurdischen Medya-Verteidigungsgebieten gelegene Koordine-Gipfel stellt eines der Hauptquartiere der türkischen Armee in der Region dar und ist ein wichtiges Koordinationszentrum der Angriffe auf die Guerillagebiete. Bei der Aktion wurde das Hauptquartier den HPG zufolge unter massiven Beschuss genommen. Die Zahl der getöteten und verletzten Soldaten konnte jedoch nicht festgestellt werden.
„Im Anschluss an die Aktion bombardierten Kampfflugzeuge der türkischen Besatzungsarmee das Gebiet Klein-Cilo in der Region Zap. Dabei ist unser Freund Bawer Dengda gefallen.“
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Codename: Bawer Dengda
Vor- und Nachname: Fesih Sinbağ
Geburtsort: Amed (Diyarbakir)
Namen von Mutter und Vater: Raife – Mehmet Şirin
Todestag und -ort: 14. Mai 2020 / Zap
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Operation in Dersim
Zwei Tage zuvor leitete die türkische Armee in der nordkurdischen Provinz Dersim eine luftunterstützte Militäroperation ein, die sich auf das Akvanus-Wadi konzentrierte. Im Verlauf der Operation wurde die Gegend mehrfach aus der Luft bombardiert. Bereits am selben Abend zog sich das Militär aus der Region zurück.
Luftangriffe gegen Xakurke
Die HPG äußern sich zudem zu weiteren Luftangriffen auf die Xakurke-Region in den südkurdischen Medya-Verteidigungsgebieten. Wie es heißt, wurden am 11. Mai die Gebiete Şehîd Şahan und Şehîd Botan von Kampfflugzeugen bombardiert. Zu Verlusten bei der Guerilla kam es dabei nicht.