Die Volksverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Gel, HPG) haben sich zu weiteren Guerillaaktionen gegen die türkische Armee in Nordkurdistan im Rahmen der „revolutionären Offensive in Gedenken an Şehîd Bager und Şehîd Ronya“ geäußert. Wie es in einer am Sonntag von der HPG-Pressestelle herausgegebenen Bilanz heißt, fanden die jüngsten Aktionen in den vergangenen beiden Tagen in den Kreisen Gever (Yüksekova) und Çelê (Çukurca) in der Provinz Colemêrg/Hakkari statt.

In Gever wurde am Samstagvormittag eine verdeckte Einheit in der Region Deriyê Cafer ins Visier genommen. Wie es heißt, sind bei dem Beschuss aus dem Nahabstand acht türkische Soldaten ums Leben gekommen. Unter den Getöteten ist auch der Truppenführer. Die HPG-Einheit, die die Aktion durchgeführt hat, konnte sich ohne Verluste in ihre Basis zurückziehen.

In Çelê werden seit geraumer Zeit militärische Straßenbauarbeiten zum Xeregol-Gipfel durchgeführt. Eine hierfür zuständige Militäreinheit geriet vor zwei Tagen in einen Hinterhalt der Guerilla. Wie das HPG-Pressezentrum dazu mitteilt, ist die Einheit von zwei Seiten angegriffen worden. Mindestens elf Soldaten wurden getötet, zwei weitere wurden verletzt. Zeitgleich griffen Kämpferinnen und Kämpfer der Volksverteidigungskräfte Stellungen und Unterstände auf dem Tepê Xeregol an. Zum Ergebnis der Aktion liegen jedoch keine gesicherten Informationen vor, da die toten und verletzten Soldaten direkt im Anschluss aus dem Kampfgebiet evakuiert wurden. Wenig später setzten Luft- und Bodenangriffe ein. Bei den Bombardements sind die HPG-Mitglieder Çiya Amed (Ramazan Bozkurt) und Xwinrej Çarçella (Bilal Kaplan) gefallen. Mittlerweile hat die türkische Armee eine Operation in der Region eingeleitet und legt Hinterhalte im Umland vom Xeregol.

 Luftangriffe auf Südkurdistan

Wie die HPG außerdem mitteilen, hat die türkische Luftwaffe erneut die in Südkurdistan gelegenen Medya-Verteidigungsgebiete bombardiert. Die Türkei fliegt nahezu täglich Luftschläge auf Ziele in der Autonomieregion Kurdistan. Im Zuge dessen wurde gestern das Xantur-Gebiet in Heftanin und das angrenzende Bektorya bombardiert. Zu Verlusten bei der Guerilla kam es nicht, allerdings entstanden Wald- und Flächenbrände in der Region.