Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) informiert in einer aktuellen Erklärung über Guerillaaktionen und Angriffe der türkischen Armee in den Medya-Verteidigungsgebieten und dementiert ein weiteres Mal in türkischen Medien verbreitete Berichte über einen gefallenen Guerillakämpfer.
Im Gedenken an Kemal Pir
In ihrer Erklärung erinnern die HPG an Kemal Pir, der vor 41 Jahren im Hungerstreik im Kerker von Amed ums Leben gekommen ist: „Wir gedenken mit Respekt und Dankbarkeit dem Internationalisten Kemal Pir, der einer der ersten Weggefährten von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] war, zu den Mitbegründern der apoistischen Bewegung gehörte, als einer der ersten Kommandanten unserer Guerillaarmee gilt und die Art des Widerstands der PKK bestimmt hat. Unsere Kräfte haben im Gedenken an Kemal Pir zu seinem Todestag 17 Aktionen durchgeführt. Bei diesen Aktionen wurden vier Besatzer bestraft, ein Schaufelbagger und zehn Stellungen wurden beschädigt.“
Zu den Einzelheiten machen die HPG folgende Angaben:
Westliche Zap-Region „Şehîd Delîl“
Die türkische Armee setzt in den Medya-Verteidigungsgebieten schweres Baugerät ein, um Guerillastellungen einzureißen. Im Widerstandsgebiet Girê FM wurde am 7. September ein Schaufelbagger von zwei Seiten mit schweren Waffen beschossen und zum Stillstand gebracht.
Im Widerstandsgebiet Girê Cûdî haben Kämpferinnen der Verbände freier Frauen (YJA Star) am Donnerstag und in der Nacht auf Freitag ununterbrochen Stellungen der türkischen Besatzungstruppen mit schweren Waffen angegriffen. Zwei Soldaten wurden von Scharfschützinnen erschossen. Eine von Kampfhubschraubern unterstützte Luftlandeoperation der Armee wurde durch die Intervention von Guerillakämpfern mit schweren Waffen vereitelt.
Metîna
Im Widerstandsgebiet Girê Ortê infiltrierten Guerillakämpfer:innen am 6. September eine türkische Einheit und griffen mit Schusswaffen aus dem Nahabstand an. Zwei Soldaten wurde getötet.
Xakurke
Kämpferinnen der YJA Star griffen am 7. September die Besatzungstruppen am Girê Şehîd Axîn mit schweren Waffen an.
Angriffe der türkischen Armee
Das Gebiet Golka in Metîna wurde am Donnerstag viermal von Kampfjets bombardiert. Darüber hinaus erfolgten Artillerieangriffe auf die Regionen Zap, Metîna und Xakurke.
Falschmeldungen über Şerzan Mawa
Das türkische Verteidigungsministerium habe sich nahezu in ein Lügenproduktionsministerium verwandelt und erneut Falschmeldungen über einen gefallenen Kämpfer verbreitet, erklären die HPG weiter. Betroffen ist Şerzan Mawa (Ferit Yüksel), der am 28. Juni in Sîda im Zap bei einem Angriff mit einer taktischen Nuklearbombe ums Leben gekommen ist. Das Pressezentrum der HPG hatte am 4. Juli darüber berichtet. In den gleichgeschalteten türkischen Medien erschien zunächst am 10. Juli eine verzerrte Darstellung des Vorfalls. Heute habe das Verteidigungsministerium eine Meldung lanciert, in der Şerzan Mawa als einer der Verantwortlichen der Zagros-Region bezeichnet und sein Tod als neues Ereignis dargestellt wird.
„Wir müssen dazu zunächst mitteilen, dass die türkische Armee durch den Einsatz einer taktischen Nuklearbombe ein Kriegsverbrechen begangen hat. Die Besatzungsarmee kommt angesichts des Widerstands und der taktischen Intelligenz der Guerilla nicht weiter. Sie setzt extreme Technologie ein und begeht Kriegsverbrechen. Weil sie auch damit keine Ergebnisse erzielt, versucht sie ihren hilflosen Zustand mit Lügen zu vertuschen. Alles, was sie zu diesem Thema sagt, ist erlogen. Die entsprechenden Dokumente sind bereits zuvor veröffentlicht worden. Unser Weggefährte Şerzan war ein apoistischer und opferbereiter Kämpfer, der von ganzem Herzen an den Freiheitskampf seines Volkes glaubte. Er war jedoch nicht der Zagros-Verantwortliche, wie es die türkischen Spezialkriegsmedien berichten“, so die HPG.