Der am 17. April gestartete Angriffskrieg der türkischen Armee in den Medya-Verteidigungsgebieten Südkurdistans dauert mit Unterstützung der PDK-geführten Autonomieregierung in Hewlêr weiter an. Der Widerstand der Guerilla gegen die Besatzungsoffensive geht ebenfalls unvermindert weiter. Wie aus einer von der Pressestelle der Volksverteidigungskräfte (HPG) herausgegebenen Übersicht zum Kriegsgeschehen in der Region hervorgeht, sind am Donnerstag mindestens drei türkische Soldaten bei Guerillaaktionen im Zap getötet worden. Ein weiterer Soldat wurde verletzt.
Einer der drei Militärs kam laut der HPG-Bilanz im Zuge eines koordinierten Angriffs am Kuro Jahro ums Leben. Die beiden anderen Soldaten wurden demnach bei Sniper-Aktionen im Widerstandsgebiet Çiyareş tödlich getroffen. Die HPG weisen darauf hin, dass die Türkei auf diese Verluste mit einem „massiven Einsatz“ chemischer Kampfstoffe sowie Sprengstoffangriffen reagierte. Eine dritte Aktion der Guerilla richtete sich am selben Tag gegen Besatzungstruppen im Gebiet Şehîd Şahîn. Diese wurden „wirksam“ unter Feuer genommen, gesicherte Angaben über den Ausgang des Angriffs liegen nicht vor.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag nahmen Kämpferinnen und Kämpfer zwei Hubschrauber der türkischen Luftwaffe ins Visier, die sich auf einem Angriffsflug auf den Kuro Jahro befanden. Beide Maschinen mussten in der Folge umkehren. Aus der Bilanz geht außerdem hervor, dass eine am Nachmittag des 4. Mai von einem PDK-Stützpunkt bei Akrê zur Aufklärung über Guerillagebieten in der Gare-Region in die Luft geschickte Drohne noch am selben Abend abgeschossen worden ist. „Am Donnerstagfrüh um etwa 4 Uhr Ortszeit ist die Abschussstelle von türkischen Kampfflugzeugen massiv bombardiert worden mit dem Ziel, die Drohne vollständig zu vernichten“, erklären die HPG.
Luft- und Artillerieangriffe in Gare, Zap, Xakurke, Avaşîn
Die HPG heben weiter hervor, dass die Luftschläge und Artillerieangriffe der türkischen Armee auch in anderen Regionen der Medya-Verteidigungsgebiete ununterbrochen fortgesetzt werden. In Gare wurden gestern Abend und heute früh die Hänge des Derîyê Hirçê von Kampfbombern attackiert. Das Gebiet Girê Cûdî ist letzte Nacht zwei Mal von Kriegsflugzeugen und Hubschraubern bombardiert worden. An den Hängen des Girê Şekîf in Xakurke schlugen nachmittags von türkischen Grenzposten abgefeuerte Granaten ein. In Avaşîn wurde das Widerstandsgebiet Werxelê von Kampfhubschraubern angegriffen. Im Zap kam es am späten Abend zu zeitgleichen Luft- und Bodenangriffen in Şehîd Şahîn, Kurojahro, Şehîd Harûn, Şehîd Cûdî, Şikefta Birîndara, Karker, Girê Cehennem, Çiyareş und Çemço. Die HPG registrierten dort insgesamt neun Angriffswellen.