Guerilla schießt Drohnen ab

Die kurdische Guerilla hat mit Sprengstoff beladene Drohnen über dem Girê Cûdî abgeschossen. In Girê Amêdî wurde ein türkischer Soldat von einem Sniper erschossen. Weitere Aktionen zielten auf Baufahrzeuge, die zum Abriss von Stellungen eingesetzt wurden.

Die Guerilla der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) setzt ihren Widerstand gegen die türkische Invasion Südkurdistans unvermindert fort. Im Gebiet Girê Cûdî an der Westfront der Zap-Region wurden gestern zwei mit Sprengstoff beladene Drohnen während Angriffsflügen auf Verteidigungsstellungen der Volksverteidigungskräfte (HPG) und Verbände freier Frauen (YJA Star) abgeschossen. Das teilt das HPG-Pressezentrum in einer am Dienstag herausgegebenen Übersicht zum Kriegsgeschehen in Südkurdistan am 5. und 6. November mit. Ebenfalls am Vortag und gleichermaßen im Widerstandsgebiet Girê Cûdî vernichteten Sniper-Einheiten der Frauenguerilla ein von türkischen Besatzungstruppen im Gelände installiertes Überwachungssystem. Die Kämpferinnen griffen auch eine Militärstellung mit schweren Waffen an. Zuvor wurden mehrere über Girê Cûdî kreisende Hubschrauber infolge intensiver Guerillaattacken zum Beidrehen gezwungen. Unklar ist, ob es sich um Transportmaschinen oder Kampfhubschrauber handelte.

Im Widerstandsgebiet Girê Amêdî war die Guerilla im genannten Zeitraum ebenfalls mehrfach in Aktion. Im Fokus der Aktivitäten befanden sich Stellungen der türkischen Besatzer, von denen neun durch den Einsatz schwerer und mittelschwerer Waffen beschädigt wurden. Außerdem wurde hier ein Soldat von einem Sniper erschossen. Die HPG weisen zudem auf mehrere Artillerieangriffe hin, die sich gegen Baufahrzeuge richteten, die für den Abriss von Guerillastellungen eingesetzt werden sollten. Dazu erklärt die Organisation: „Trotz aller erdenklichen Kriegstechnik und verbotenen Waffen, die seit zwei Jahren zum Einsatz kommen, ist es der türkischen Armee nicht gelungen, ihre Besatzungspläne in die Tat umzusetzen. Der Willen der Guerilla lässt sich nicht brechen – zu keinem Tag und zu keinem Augenblick. Unsere Kräfte sind unermüdlich im Widerstand und kombinieren ihren festen Glauben an den Sieg erfolgreich mit verschiedenen Taktiken. Als Zeichen ihrer Ohnmacht setzt die türkische Armee auf die Kollaboration mit der PDK – und Baggerfahrzeuge, mit denen unsere Stellungen eingerissen werden sollen. Selbstverständlich richten wir unsere Waffen auch gegen diese Gerätschaften.“

Angriffe der türkischen Armee

Aus der Bilanz der HPG geht darüber hinaus hervor, dass die türkische Armee wieder diverse Angriffe in Südkurdistan verübt hat. So verzeichnete die Guerilla am Montag neun Luftangriffe von Kampfflugzeugen auf das Widerstandsgebiet Şehîd Îbrahîm in der Zap-Region. Weitere Attacken aus der Luft, jedoch aus Kampfhubschraubern, zielten auf die Westfront des Zap sowie Teile von Xakurke. Dort und auch in Metîna schlugen außerdem zahlreiche Panzer- und Artilleriegranaten ein. In Girê Amêdî erfassten die HPG zwei Angriffe mit unkonventionellen Sprengmitteln. Ein weiterer Angriff gegen Guerillastellungen an dem Bergmassiv wurde mit einer Sprengstoff-Drohne durchgeführt.