Guerilla mit eindrucksvoller Zeremonie aus Şengal verabschiedet
Die Guerillaeinheiten der HPG und YJA-Star wurden mit einer eindrucksvollen Zeremonie von vielen Menschen aus dem Şengal verabschiedet.
Die Guerillaeinheiten der HPG und YJA-Star wurden mit einer eindrucksvollen Zeremonie von vielen Menschen aus dem Şengal verabschiedet.
Die Guerillaeinheiten der HPG und YJA-Star sind nach Vollendung ihrer Aufgabe mit einer großen Zeremonie aus dem Şengal verabschiedet worden.
Am 3. August 2014 war die Guerilla der ezidischen Bevölkerung von Şengal gegen den Genozid durch den IS zu Hilfe gekommen, während alle anderen Gruppierungen, unter ihnen die von Deutschland gestützten Peschmerga, den Şengal panikartig verließen. Nach mehr als drei Jahren Ausbildung, Verteidigung und Organisierungsarbeit ist die Aufgabe der Guerilla abgeschlossen und sie zieht sich auf Anordnung der KCK in die Kandil-Berge zurück.
Der Abzug der Guerilla hat schon vor einer Weile begonnen. Jetzt hat auch die letzte Guerillagruppe den Şengal verlassen. Sie wurde von einer großen Menschenmenge verabschiedet und es kam zu sehr emotionalen Szenen.
Auf der Zeremonie sprach der Şengal-Kommandant der HPG Egîd Kelar davon, dass die Guerilla bis jetzt Teil des großen Kampfes um Şengal gewesen sei und es immer als Priorität ansehen werde, das Volk zu schützen. Nach Erledigung ihrer heiligen Aufgabe, Menschenleben zu schützen, könne die Guerilla in Ruhe in ihre eigenen Gebiete in die freien Berge aufbrechen, so Kelar. „Heute ziehen wir als Guerilla der HPG und YJA-Star im Gedenken an unsere Gefallenen unsere letzte Gruppe aus dem Şengal ab. Unser Hauptziel war die gemeinsame Verteidigung Şengals und seiner Bevölkerung. Als Guerilla betrachten wir diese Aufgabe als abgeschlossen.“
In seiner Rede ging der HPG-Kommandant darauf ein, dass die Situation inzwischen eine ganz andere als in den ersten Tagen des Massakers sei und das ezidische Volk sich nun selbst verteidigen könne:
„Der Vorsitzende Apo hat immer wieder zur Sprache gebracht, dass man die ezidische Bevölkerung verteidigen und nicht alleine lassen dürfe. Als wir hier ankamen, war die Bevölkerung mit einem Genozid konfrontiert. Deswegen war es für uns eine ehrenvolle Verpflichtung, Verantwortung für diese Gesellschaft zu übernehmen und sie zu verteidigen. Einen Tag nach der Entscheidung unserer Kommandoebene waren unsere Kräfte im Şengal. Sie haben ihre Verteidigungsaufgabe in Würde ausgeführt. Es waren sehr schwere Tage voller Mühe. Es waren Tage, an denen wahrlich ein hoher Preis gezahlt wurde. Die Freund*innen haben das in dieser Zeit Notwendige vollbracht.“
„Die ezidische Bevölkerung ist nicht mehr schutzlos“
„Wir haben den Befehl des Vorsitzenden Apo ausgeführt und unsere Aufgabe erfüllt. Wir konnten unser Volk vor dem Massaker retten. Die Entwicklung hier hat ein Niveau erreicht, auf dem unser Volk selbst viele Institutionen aufgebaut hat. Die politischen Institutionen und die Institutionen der Selbstverteidigung haben ein Niveau erreicht, auf dem sie sich selbst tragen. Das war es, was diese Gesellschaft brauchte. So wie unsere Freund*innen Verantwortung für das Volk übernommen haben, hat auch die Bevölkerung dies für die Freund*innen getan.
Wir befinden uns auf dem Gefallenenfriedhof. Hier liegen Hunderte unserer Gefallenen. Für die Verteidigung dieser Gesellschaft und für die Befreiung unseres Volkes haben Hunderte unserer Guerillakämpfer*innen ihr Leben geopfert. Dass die Guerilla jetzt von hier abzieht, ist ein Zeichen der Stärke unseres Volkes, keines der Schwäche.“ Die Guerilla stehe jedoch jederzeit zum Schutz der Bevölkerung von Şengal und aller vier Teile Kurdistans bereit.
„Die Guerilla hat uns von neuem das Leben gelehrt“
Im Anschluss sprach Hüseyin Heci als Ko-Vorsitzender des Demokratischen Autonomen Rates von Şengal. Er wies auf die entscheidende Rolle der Guerilla bei der Rettung der Ezid*innen und die von ihr erbrachten Opfer hin und erklärte: „Die Guerilla hat ihre Aufgabe in Würde erfüllt und diese an den Rat und die Verteidigungskräfte übergeben. Sie haben uns die Fahne übergeben, damit es nie wieder einen Ferman, ein Massaker, geben soll. Wir werden die Fahne, die wir von ihnen übernommen haben, bis zum Ende tragen.“
Eine Vertreterin der ezidischen freien Frauenbewegung (TAJE), Xoxê Cindi, sprach der Guerilla ihren Dank aus: „Sie haben alles für uns geopfert, Hunderte von ihnen sind gefallen. Alle sollen wissen, dass die Ezid*innen euch niemals vergessen und immer an eurer Seite sein werden.“
Am Ende der Zeremonie kam es bei der Verabschiedung der Guerillas zu emotionalen Momenten. Es bildeten sich lange Schlangen zur Verabschiedung. Als die Guerillaeinheiten in einer Fahrzeugkolonne aufgebrochen waren, wurden sie an vielen Orten von Menschenmengen empfangen und gegrüßt. Der Konvoi wurde mehrfach von Hunderten Menschen gestoppt, die nicht wollten, dass die Guerilla sie verlässt.