KCK: Şengal ist jetzt sicher – wir ziehen unsere Guerilla ab

Die Ko-Vorsitzenden des KCK-Exekutivrats haben erklärt, dass für die Sicherheit von Şengal gesorgt sei und die irakische Regierung damit begonnen habe, den Forderungen der êzîdischen Bevölkerung entgegenzukommen.

In einer schriftlichen Erklärung hat der Ko-Vorsitz des Exekutivrats der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) erklärt, dass die Bedingungen vom 3. August 2014 vorüber seien und die Êzîd*innen nun als organisierte Gesellschaft selbst für die Sicherheit und die Verteidigung des Şengal und der Umgebung sorgen. Deshalb würde die Guerilla ihre Kräfte vom Şengal abziehen.

Die KCK erklärten weiter, dass sie immer an der Seite der Êzîd*innen stehen, um sie zu verteidigen: „Die Guerilla hat auf dem Şengal interveniert, um die êzîdische Bevölkerung vor dem Genozid zu retten. Mit der Erreichung des Ziels von Frieden und Sicherheit auf dem Şengal wird die Guerilla von dort abgezogen.“

Zur Entwicklung nach dem Genozid erklärt die KCK: „In den letzten vier Jahren haben sich die Êzîd*innen selbst unter freien Bedingungen neu geschaffen. Nachdem sie den IS vollkommen aus der Umgebung von Şengal vertrieben hatten, haben sie Beziehungen zur irakischen Regierung aufgebaut. Mit diesen Treffen begannen Bemühungen um eine Problemlösung. Die irakische Regierung hat durch die Beziehungen, die sie auf dem Şengal zu den Êzîd*innen aufgebaut hat und durch ihr entgegenkommen den Forderungen der Êzid*innen gegenüber, Sensibilität gezeigt.“

Neben der Feststellung, dass aufgrund des hohen Organisierungsgrads der Gesellschaft und ihrer Selbstverteidigung die Anwesenheit der Guerilla nicht mehr nötig sei, wiesen die KCK auch auf die diplomatischen Verwerfungen des Iraks mit der Türkei hin: „Andererseits ist es offensichtlich, dass der türkische Staat und einige Kräfte versuchen, die Kurd*innen und den Irak gegeneinander auszuspielen. Da der irakische Staat dieser Politik der Türkei nicht gefolgt ist, und für die Sicherheit und die Selbstverwaltung der êzîdischen Bevölkerung Sensibilität zeigt, können wir von einer Präsenz von Guerillakräften auf dem Şengal absehen.“ Damit wiesen die KCK unter anderem auf die Weigerung des Irak hin, eine Operation der türkischen Armee gegen Şengal zuzulassen.

Die KCK schlossen mit den Worten: „Die êzîdische Gesellschaft hat einen organisierten Charakter und die Kraft sich selbst zu verteidigen erreicht und wir glauben daran, dass dies, sowie die positive Haltung der irakischen Regierung und die Sensibilität der ganzen Menschheit die Probleme der Êzid*innen lösen wird. Auf dieser Grundlage danken wir allen Kräften, die uns im Kampf gegen den IS auf dem Şengal unterstützt haben. Wir gedenken allen im Kampf für ein freies und demokratisches Leben der êzîdischen Bevölkerung gefallenen Guerillakämpfer*innen, den Selbstverteidigungskräften der Êzîd*innen, und allen, die im Kampf um die Befreiung des Şengals aus den Händen des IS ihr Leben gelassen haben in Dankbarkeit und Respekt.“