Grundausbildung der Guerilla im Kriegsgebiet

Im südkurdischen Bradost-Gebiet haben neue Guerillakämpfer*innen ihre Grundausbildung abgeschlossen. Die Region wird kontinuierlich von der türkischen Armee angegriffen.

In den Bergen von Bradost in Südkurdistan hat eine Grundausbildung für neue Kämpferinnen und Kämpfer der HPG-Guerilla stattgefunden. Das Ausbildungsprogramm mit dem Namen „Şehîd Hemze“ wurde mit einer militärischen Zeremonie abgeschlossen.

Auf der Abschlussveranstaltung wurde in Redebeiträgen angekündigt, den Kampf von Zekî Şengalî und Atakan Mahir fortzusetzen. Şengalî, ein Mitglied der ezidischen Koordination Şengal und des KCK-Exekutivrats, war am 15. August bei einem türkischen Luftangriff ums Leben gekommen. Der HPG-Kommandant Atakan Mahir ist am 11. August in Dersim gefallen.

Die neuen Kämpferinnen und Kämpfer leisteten einzeln einen Eid und erhielten im Anschluss ein Diplom. Nach der Zeremonie fand eine Feier statt, bei der die Guerillamusikgruppe Awazên Çiya auftrat.

Unter den neuen Kämpfern war auch Simko Kerboran, von dem die türkischen Medien vor kurzem behauptet hatten, er sei bei einem Gefecht ums Leben gekommen. Kerboran glaubt, dass türkische staatliche Einrichtungen einen psychologischen Krieg gegen seine Familie führen wollten und DNA-Proben vertauscht haben. „Jetzt hat der türkische Staat erfahren, dass ich noch lebe, und schäumt vor Wut. Ich lebe und wir werden immer mehr“, sagt er.

Auf die Frage, ob es nicht riskant sei, die Ausbildung in einem umkämpften Gebiet durchzuführen, sagt Kerboran: „Wir können ja nicht aufgrund des Krieges mit der Ausbildung pausieren und auf unseren Wachstum verzichten.“