Gedenkminuten in Şengal

Am sechsten Jahrestag des IS-Massakers an den Ezidinnen und Eziden in Şengal hat überall in der Region ein fünfminütiges Gedenken stattgefunden.

Um zehn Uhr Ortszeit stand das Leben im ezidischen Siedlungsgebiet Şengal für fünf Minuten still. Die Menschen in der südkurdischen Region gedachten der Toten des am 3. August 2014 vom „Islamischen Staat“ begangenen Genozid und Femizid.

Xwedêda Elyas, der Ko-Vorsitzende des Volksrats von Sinûnê, erklärte gegenüber ANF: „Heute ist der sechste Jahrestag des Ferman. Aus diesem Grund sind wir heute hier zusammengekommen. Wir gedenken aller Opfer des Ferman und aller Kämpferinnen und Kämpfer, die im Widerstand gefallen sind. Bekanntlich ist heute ein schwarzer Tag für die ezidische Gemeinde. Es ist ein schmerzhafter Tag. Es ist auch ein Tag der Schande für die Welt, die dazu geschwiegen hat.“

Die PDK habe vor dem Einfall des IS versprochen, Şengal zu schützen, sagte Elyas. Als der Angriff begann, habe sich die Peschmerga mitsamt ihrer Waffen blitzartig zurückgezogen und die Eziden ihren Mördern überlassen. „Ohne die Freiheitskämpfer der HPG und YPG/YPJ wären alle Eziden in Şengal ermordet worden. Die ganze Welt weiß, wer die Eziden verteidigt und nicht zugelassen hat, dass der ezidische Glaube und die Kultur vernichtet werden“, so der Volksratsvorsitzende von Sinûnê.