In zwei Provinzen in Nordkurdistan begann die neue Woche mit frühmorgendlichem Polizeiterror. In Colemêrg (tr. Hakkari) stürmte die türkische Polizei zeitgleich zwei Wohnungen von Mitgliedern der Familie Ihtiyatoğlu. Eine der Razzien fand in der gleichnamigen Provinzhauptstadt im Viertel Gazi statt, dort wurden Zana Ihtiyatoğlu und Nur Ihtiyatoğlu zusammen mit ihrem dreijährigen Kind abgeführt. Einen dritten Erwachsenen, Halil Ihtiyatoğlu, nahm die Polizei in seinem Dorf Xenanisa Jêr (Otluca) fest. Zu den Hintergründen der Maßnahme liegen bisher keine Angaben vor. Die Betroffenen werden im Polizeipräsidium festgehalten.

Zu weiteren Festnahmen in Colemêrg kam es im Landkreis Çelê (Çukurca). Dort wurden zwei Frauen, deren Namen mit Şilan Dayan und Havva Sevi angegeben wurden, in Polizeihaft genommen. Auch in ihrem Fall sind die Hintergründe unklar.

Drei Festnahmen in Erzîrom

Der Polizeiterror in Erzîrom (Erzurum) richtete sich gegen Mitglieder der Demokratischen Partei der Völker (HDP). Grundlage soll ein von der Generalstaatsanwaltschaft eingeleitetes Ermittlungsverfahren sein, offenbar wegen sogenannter Terrorvorwürfe. Festgenommen wurden Sadrettin Özkul, der Ko-Vorsitzender des HDP-Kreisverbands in Xinûs (Hınıs) ist, die ehemalige Bezirksverordnete Perihan Özer sowie Polat Özkurt vom Vorstand der HDP in Tatos (Tekman).