Anfang der Woche hat das AKP-Regime einen neuen Vernichtungsfeldzug gegen die Demokratische Partei der Völker (HDP) eingeleitet. In den HDP-Hochburgen Amed (Diyarbakir), Mêrdîn (Mardin) und Wan (Van) wurden die demokratisch gewählten Oberbürgermeister*innen abgesetzt und durch regierungsnahe Zwangsverwalter ersetzt. Zeitgleich führten Sicherheitskräfte in 29 Provinzen des Landes Razzien durch, bei denen rund 500 HDP-Aktivist*innen festgenommen wurden.
Allein in Amed wurden 85 Personen festgenommen. Gegen einen Betroffenen verhängte ein Gericht am Donnerstag Untersuchungshaft, 44 weitere befinden sich noch immer in der Abteilung für politische Straftaten der Polizeidirektion in Gewahrsam und werden misshandelt. Das berichteten einige der 40 Aktivisten, die bis Mittwoch ebenfalls dort festgehalten wurden. Demnach kommt es regelmäßig zu psychischer und physischer Gewalt durch das Gefängnispersonal, insbesondere nach Anwaltsgesprächen. Außerdem werden den Festgenommenen ihre Grundbedürfnisse verweigert. Verletzte erhalten keine medizinische Versorgung, kranken Personen werden notwendige Medikamente vorenthalten. Lediglich in dringenden Fällen werde eine Fahrt in ein Krankenhaus genehmigt, doch währenddessen komme es zu Drohungen, Schikanen und Misshandlungen durch das Wachpersonal.
Um gegen diese menschenunwürdigen Methoden zu protestieren, haben die Aktivist*innen einen Hungerstreik begonnen. Wie es heißt, verweigerten zunächt alle Frauen die Nahrungsaufnahme. Anschließend schlossen sich auch die männlichen Betroffenen der Aktion an.